Weiten mit der Unterschrift ihre Kooperation aus: Christian Berends (Fachdienst Allgemeiner Sozialer Dienst, li.) und Wilfried Grieme (Leiter der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch) mit (von links) Nathalie Sattler und Nicole Spieker (beide Sachgebiet Kinderschutz und Fachcontrolling) sowie Markus Voth (Leiter Einsatz) und Patrick Hublitz (Leiter Kriminaldienst).
Gesellschaft

Hand in Hand für Kinderschutz

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Stadt Delmenhorst und Polizei unterzeichnen Kooperationsvereinbarung

Beim Schutz von Kindern arbeiten die Stadt Delmenhorst und die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch schon länger Hand in Hand. Um die Zusammenarbeit noch weiter zu verbessern und die Handlungssicherheit im Umgang mit Gefährdungslagen zu stärken, haben der Fachdienst Allgemeiner Sozialer Dienst und die Polizei jetzt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

„Wir sind unverzichtbare Partner beim Kinderschutz und haben viele Berührungspunkte festgestellt“, sagt Fachdienstleiter Christian Berends. Schnittstellen gebe es beispielsweise bei der Meldung von Fällen häuslicher Gewalt oder dem Umgang mit straffällig gewordenen Jugendlichen ab 14 Jahren. Mit der Kooperationsvereinbarung verpflichtet sich die Polizei, bestehende Gefährdungslagen Minderjähriger zeitnah dem Fachdienst zu übermitteln und diesen zu einer Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung hinzuzuziehen. Zudem treffen die Partner verbindliche Absprachen im Umgang mit Fällen von häuslicher und sexualisierter Gewalt und verpflichten sich, in Hochrisikofällen Fallkonferenzen oder anonymisierte Beratungen einzuberufen. „Wir haben aufgeschrieben, was gelebte Praxis ist“, so Markus Voth, Leiter Einsatz bei der Polizei. Damit werde auch sichergestellt, dass diese Praxis etwa bei veränderten Personalien bestehen bleibt. Zudem könne man sich immer noch verbessern.

Nach Angaben von Patrick Hublitz, Leiter Kriminaldienst, gab es 2022 insgesamt 238 gemeldete Straftaten, die dem Bereich der häuslichen Gewalt zuzuordnen sind. Eine Steigerung über die vergangenen Jahre sei zwar nicht festzustellen, aber für die Statistik 2023 rechnet Hublitz mit mehr Fällen. Grund: Der Definitionskatalog für häusliche Gewalt wird derzeit ausgedehnt. Durchschnittlich gibt es laut Berends jährlich 200 Meldungen an das Jugendamt, bei drei Viertel davon herrsche Handlungsbedarf.

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