Der Eurasische Biber ist in Bremen wieder heimisch geworden. Nachdem in den vergangenen Wochen öfters die typischen Fraßspuren von Bibern entdeckt wurden, haben die streng geschützten Nager scheinbar auch die ersten Bauten in einem kleinen Gewässer angelegt.
In der Nähe dieses Gewässers wurden bereits angefressene Bäume entdeckt, die mit dem so genannten Sanduhrschnitt teils gefällt wurden.
Mit Sicherheit sagen könne er es nicht, ob es sich bei den Bauten, um das Werk von Bibern handelt, erklärt Rolf Dülge, der technische Leiter beim Deichverband am rechten Weserufer. Ausschließen mag er es aber auch nicht.
Biber bis zu 30 Kilo schwer
Da auf den Bauten recht wenig Holz verbaut sei, könne es sich auch um das Werk eines Bisams handeln, die neben Erdbauten in Ufernähe in Auenlandschaften eben auch Bisamburgen anlegen. Er rät daher auf mögliche Rutsch-Stellen im Uferbereich zu achten, Trittsiegel zu suchen und den Bau in der Dämmerung zu beobachten, wenn die vor allem nachtaktiven Biber auf Nahrungssuche gehen.
Bei einer Sichtung könne man den mit einem Gewicht von 15 bis 30 Kilo schweren Biber leicht von dem mit 0,6 bis 2 Kilo ungleich kleineren Bisam unterscheiden.
Der gelernte Förster Josef Teupe ist sich dagegen sicher, dass es sich um Biberbauten handelt. „Der Bau unter der Weide stammt eindeutig vom Biber“, erklärt der Forstwissenschaftler. Er betont zugleich, dass man sich nicht auf die Suche nach den Tieren machen solle, damit sie nicht gestört würden.
Für Jonas Kassow aus der Pressestelle des Umweltressorts sind die Biberbauwerke keine Überraschung: Man habe in dem Bereich verschiedene Renaturierungen durchgeführt „und vor gut zwei Jahren hat sich dort ein Biber angesiedelt“, so Kassow. Das Auftreten der Biber sei daher eine ganz natürliche Folgeerscheinung, die natürlich auch regulierende Effekte habe.
Fraßspuren entdeckt
Zumindest von der Größe der Bauten, können sie vom Biber stammen, der in stehenden Gewässern neben Holz auch Uferbewuchs oder Schlamm und Lehm für den Bau nutzt.
Und Fraßspuren und Sichtungen der Nager gab es schon häufiger in diesem Jahr. Bei den zugewanderten Bibern dürfte es sich dabei um den Nachwuchs aus nachgewiesenen Biberburgen aus Nebenflüssen der Weser handeln.
Die ausgewachsenen Jungtiere sind auf der Suche nach eigenen Revieren wohl ein Stück in der Weser gewandert, bevor sie sich in Bremen niedergelassen haben.
Nun kann man hier durchaus auf Nachwuchs hoffen. Biber leben in monogamer Dauerehe. Die Paarungszeit reicht vom Dezember bis April. Die zwei bis vier Jungen werden dann zumeist im Mai/Juni geboren.