Viele Tierheime sind längst an ihrer Belastungsgrenze angelangt. In ersten Einrichtungen gibt es bereits einen Aufnahmestop, da es keine freien Kapazitäten mehr gibt.Foto: Alexa / Pixabay Viele Tierheime sind längst an ihrer Belastungsgrenze angelangt. In ersten Einrichtungen gibt es bereits einen Aufnahmestop, da es keine freien Kapazitäten mehr gibt. Foto: Alexa / Pixabay
Welttierschutztag

Helft den Tierheimen

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Die Einrichtungen sind an ihren Belastungsgrenzen angelangt

Am Welttierschutztag am 4. Oktober geht es in diesem Jahr um die Situation in den Tierheimen. Unter dem Motto „Staatsziel Tierschutz verpflichtet!“ richten der Deutsche Tierschutzbund und seine 740 Mitgliedsvereine ihre tierschutzpolitischen Forderungen an die Politik.

Die Lage der Tierheime ist bereits seit vielen Jahren alles andere als rosig. Grund dafür sind in erster Linie die unzureichenden Kostenerstattungen für Aufgaben, die Tierheime im Auftrag der Kommunen übernehmen, wie etwa die Verwahrung von Fundtieren.

Schwierige finanzielle Lage

„Rücklagen konnten die Tierheime angesichts der angespannten finanziellen Situation daher in der Regel nie bilden, sodass Geld für dringend nötige Sanierungen und Modernisierungen bis heute fehlt“, so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Als Dachverband von über 740 Tierschutzvereinen und rund 550 Tierheimen fordert der Deutsche Tierschutzbund daher, Tierheime besser finanziell zu unterstützen und das Ehrenamt zu stärken.

Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage ist auch die personelle Situation oftmals angespannt; zudem herrscht Fachkräftemangel. Viele Tierheime arbeiten daher schon lange am Limit.

Die Coronapandemie hat diese Probleme noch verschärft: Zum einen brachen durch die Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen monatelang wichtige Einnahmen aus Veranstaltungen weg.

Immense Kostensteigerungen

Zum anderen sorgte die Pandemie für einen Haustierboom und in der Folge zu einer Flut von unüberlegt angeschafften „Corona-Tieren“, die bis heute andauert und die Tierheime an ihre Kapazitätsgrenzen bringt. Hinzu kommt, dass nach der Coronapandemie der „Bedarf“ an Haustieren durch die vielen Neuanschaffungen quasi gesättigt war, sodass die Nachfrage auch nach Adoptionen von Tieren aus dem Tierheim rückläufig war.

Hinzu kommen seit 2022 die immensen Kostensteigerungen in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine insbesondere für Energie und Tierfutter sowie Kostensteigerungen für tierärztliche Behandlungen in Folge der Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und für das Tierheimpersonal in Folge der Anhebung des Mindestlohns.

Die Kostensteigerungen machen zudem der Bevölkerung zu schaffen, das heißt es werden auch vermehrt Tiere abgegeben oder ausgesetzt, weil sich Tierhalter ihre Tiere oder auch notwendige tierärztliche Behandlungen nicht mehr leisten können.

Schon auf seiner jüngsten Versammlung hatte der Tierschutzbund eine Reihe Forderungen erhoben: Der Handel mit Tieren über das Internet müsse unterbunden und die von Tierheimen übernommen Aufgaben für Staat und Kommune kostendeckend erstattet werden. Die im Koalitionsvertrag versprochene Verbrauchsstiftung müsse unverzüglich kommen, um in die Tierheim-Infrastruktur zu investieren, so die Tierschützer.„Der Tierschutz steht seit 20 Jahren als Staatsziel im Grundgesetz. Daher sind alle föderalen Ebenen – Bund, Länder und Kommunen – verpflichtet, die Tierheime zu unterstützen“, ergänzt Schröder.

Mehr Infos zum Thema finden man auch auf der Website der Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen!“ unter tierheime-helfen.de

Fakten

Der Welttierschutztag geht zurück auf den Heiligen Franz von Assisi, den Schutzpatron der Tiere, der am 4. Oktober 1228 heilig gesprochen wurde. Jährlich nutzen Tierschützer den Tag, um auf das Leid der Tiere aufmerksam machen, welches durch den Menschen verursacht wird.

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