Windkraft ja, aber wo? Das Unternehmen wpd, Umweltschutzvereine und Fachleute hatten sich bereits auf einen Kompromiss im Sinne des Artenschutzes im Hohenbökener Moor geeinigt. Foto: Konczak
Rat stimmt ab

Nächster Schritt für den Windpark

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Der Ganderkeseer Rat schickt das Planverfahren für den Windpark Hohenböken auf den Weg.

Der Windpark Hohenböken kann einen weiteren Schritt näher rücken: Der Rat der Gemeinde Ganderkesee hat am Donnerstag, 5. Oktober, grünes Licht für die Einleitung des Bauleitplanverfahrens gegeben, womit auch der Flächennutzungsplan geändert werden kann. Das Votum fiel mehrheitlich mit 25 Ja- zu sieben Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen aus. Genehmigungsbehörde für die Windkraftanlagen ist letztlich der Landkreis Oldenburg. Nach einem Kompromiss zwischen dem Unternehmen wpd onshore GmbH & Co. KG (wpd), Umweltschutzvereinen sowie Fachexperten soll der Windpark aus der wertvollen ornithologischen Kernfläche im Norden Richtung Süden verschoben und erweitert werden. Somit wären noch zehn statt wie zuvor geplant 13 Anlagen möglich.
Dr. Klaus Handke, der als Sachverständiger an dem Kompromiss mitgewirkt hatte und das Ergebnis im Rat präsentierte, zeigte sich überzeugt davon, dass mit dem Lösungsansatz ein Windpark im Raum Hohenböken im Einklang mit dem Schutz von Vegetationsbeständen und gefährdeten Brutvogelgemeinschaften möglich ist. Ausgleichsmaßnahmen mit Vernässung von Flächen sollen im nördlichen Bereich stattfinden – und damit gleich gut sichtbar in unmittelbarer Nähe zum Windpark. „Wir stehen voll und ganz hinter der Lösung und haben dafür gekämpft“, erklärte wpd-Geschäftsführer Rami Ramadan. Auch der Großteil der Landeigentümer stimme den Plänen zu.

Gegenwind trotz Kompromiss

Dass das Thema nach wie vor mit Emotionen beladen ist, war bei der Sitzung des Gemeinderates zu spüren. Manchen Parteien wie der Linken und den Grünen fehlte es an Fakten. Ein Hauptkritikpunkt war, dass eine vom Landkreis Oldenburg erarbeitete Windkraft-Potenzialflächenanalyse erst am Wochenende politischen Vertretern vorgestellt wurde – zwei Tage nach der Ratssitzung. Dennoch wurde die Abstimmung nicht verschoben. Daher war auch unklar, ob die Analyse Landschaftsschutzgebiete wie das Hohenbökener Moor einschließt.
Martin Faqeri (fraktionslos) sprach von einer „übers Knie gebrochenen Entscheidung“, Annegret von Essen (Grüne) merkte an, dass ein Moor auch bei zehn Windkraftanlagen beeinträchtigt werde. Das Hohenbökener Moor sei zudem für viele Menschen ein Naherholungsgebiet, das durch den Bau eines Windparks „extrem abgewertet“ werden würde, so Annett Becker-Edert (Grüne). „Mit dem Aufstellungsbeschluss stimmen wir über den Einstieg ab. Dadurch holen wir Fakten ein“, so Philipp Albrecht (CDU), der dafür plädierte, nicht mehr weiter zu warten.

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