Für schnelles Internet muss die Infrastruktur stimmen. Der Landkreis Osterholz kann noch nicht sagen, ob er sich den Ausbau in „grauen Flecken“ leisten kann. Foto: Pixabay
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Rechnung mit Glasfaser

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Warum der Förderstopp des Landes schlecht für den Landkreis ist

Der Glasfaserausbau im Landkreis Osterholz schreitet voran. Doch auf der vergangenen Breitbandmesse äußerte Landrat Bernd Lütjen dennoch seinen Unmut gegenüber Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies, dass es keine Breitbandförderung vom Land mehr gibt (wir berichteten). Es stellte sich die Frage, warum es denn Grund zur Aufregung gibt, wenn doch das Unternehmen Deutsche Glasfaser die Infrastruktur für den Breitbandausbau im Landkreis eigenwirtschaftlich stemmen möchte.

Der Grund lässt sich dort finden, wo man ihn vielleicht eh vermutet hat. Der Landkreis verfügt auch über Gebiete, wo sich ein Ausbau für Unternehmen nicht rechnet. „Der Landkreis Osterholz ist sehr froh, dass sich in den vergangenen Jahren die eigenwirtschaftlichen Aktivitäten der Telekommunikationsunternehmen verstärkt haben. Dennoch werden voraussichtlich auch nach den aktuellen Ausbauvorhaben der Glasfaser Nordwest und der Deutschen Glasfaser etliche Haushalte im Landkreis Osterholz verbleiben, die noch über keinen Glasfaseranschluss verfügen“, schreibt der Landkreis auf Rückfrage. „Für diese Adressen könnte ein weiteres Förderverfahren (Graue-Flecken-Förderung des Bundes) interessant sein“, heißt es weiter. Ohne Förderung durch das Land müsste der Kreis allerdings 50 Prozent der Kosten stemmen, die andere Hälfte würde der Bund tragen. Angesichts der angespannten kommunalen Haushaltslagen und der steigenden Kosten pro noch zu realisierenden Hausanschluss ist unklar, ob ein solches Vorhaben aus heutiger Sicht finanzierbar erscheint“, schließt der Landkreis.

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