Weihnachtsfeiern, die einst lebendige Höhepunkte des Jahres waren, wurden während der Coronapandemie zu virtuellen Treffen oder fielen ganz aus. Viele Veranstalter und Dienstleister litten unter den verhängten Maßnahmen und der Zurückhaltung ihrer Kunden. In diesem Jahr scheint die Weihnachtsfeier – trotz inzwischen wieder steigender Infektionszahlen – aber zurück zu sein. „Wir haben viele Anfragen und sind auf einem guten Weg“, sagt etwa Jan Alke, Inhaber des Restaurants La Niña in Schwachhausen. Bei ihm haben auch bereits größere Gruppen ihre Feier gebucht. „Ganz auf dem Stand von 2019 sind wir aber noch nicht zurück“, sagt Alke.
Oft ausgebucht
Auch der Bremer Ratskeller ist inzwischen oft ausgebucht, es gibt kaum noch freie Termine für Weihnachtsfeiern, wie eine Sprecherin bestätigt. Besondere Vorkehrungen im Sinne des Infektionsschutzes gibt es dort nicht. Alke im La Niña hält indes in Sachen Schutzmaßnahmen an der Nutzung der Desinfektionsmittelspender fest.
„Die haben wir damals angeschafft und sie können auch weiter genutzt werden“, sagt er – auch unabhängig von Corona. Größere Abstände oder andere Schutzmaßnahmen gibt es aber auch bei ihm nicht.
Auch die Eventagentur Momentis, die etwa das Grand Central in Oberneuland betreibt, ist bereits gut gebucht für Weihachtsfeiern. In Sachen Schutzmaßnahmen ist man aber auch dort zurück auf dem Stand von vor Corona, wie Projektassistentin Joanna Neese sagt. Im Grand Central sind in diesem Jahr Anfang Dezember auch zwei öffentliche Weihnachtsfeiern geplant.
Viele Stammgäste
Im Atlantic Hotel in der Innenstadt spielt laut Sprecherin Arzu Kuhlmann Corona ebenfalls keine Rolle mehr: „Unsere Buchungen sind fast auf dem Niveau von 2019.“ Im Atlantic Hotel am Airport Bremen buchen vor allem viele Stammgäste, wodurch laut Dennis Micknaß, Verkaufsdirektor Bremen/Niedersachsen, die Veranstaltungen jedes Jahr schnell ausgebucht sind. Einige Schutzmaßnahmen blieben aber in den Atlantic Hotels bestehen. So wird laut Micknaß auch heute noch lockerer bestuhlt, die Büffets sind mit Spuckschutz ausgestattet und die Desinfektionsmittelspender blieben in Gebrauch. „Das ist einfach sinnvoll“, sagt Micknaß.
Auch der Branchenverband DEHOGA in Bremen erlebt, dass die Gastronomen in der Hansestadt zufrieden mit den Buchungen für Weihnachten sind, wie Hauptgeschäftsführerin Nathalie Rübsteck bestätigt. Probleme bereiten den Gastronomen allerdings nach wie vor die fehlenden Fachkräfte. So auch im Ratskeller: „Es scheitert nicht an Gästen, dann schon eher am Personal“, sagt die Sprecherin. In allen Bereichen fehlen Mitarbeiter. „Das Personalproblem hatten viele Gastronomen auch schon vor der Coronapandemie, es zieht sich aber nun durch“, sagt Rübsteck.
Scheitert eher am Personal
Durch Corona spitzte sich die Lage noch zu. „Inzwischen sind auch Mitarbeiter zurück gekehrt“, weiß Rübsteck. Derzeit hätten die hiesigen Gastronomen und Hoteliers allerdings zusätzlich mit hohen Krankenständen zu kämpfen. Und das auch wegen der wieder steigenden Coronazahlen. „Die Leute bleiben aber auch bei leichten Erkältungssymptomen zu Hause, was natürlich insgesamt positiv ist. Problematisch ist es, wenn dann gleich mehrere Mitarbeiter betroffen sind“, sagt Rübsteck und ist sich sicher, dass dies auch eine direkte Folge aus der Coronazeit ist.
Und auch wenn viele Gastronomen inzwischen keine Schutzmaßnahmen mehr umsetzen oder vorgeben, sei das Tragen einer FFP2-Maske jedem – ob Gast oder Personal – jederzeit frei gestellt, betont Rübsteck.