Am Neuen Markt sucht man den Brunnen seit einigen Jahren vergeblich. Fotos: Schlie
Brunnen

Brunnen noch im Winterschlaf

Von
Warum mindestens ein Bremer Wasserspiel von Anwohnenden seit Jahren vermisst wird

20 öffentliche Brunnen sowie die inzwischen elf Trinkwasserbrunnen in Bremen wartet und pflegt der städtische Eigenbetrieb Immobilien Bremen (IB) im Stadtgebiet und in Bremen-Nord im Auftrag des Amtes für Straßen und Verkehr. Zwischen Oktober und Ostern sprudelt allerdings kein Wasser, dann befinden sich die Brunnen in der Winterpause.

Dafür werden sie im Spätherbst abgeschaltet, damit insbesondere der Frost den Wasserspielen und Trinkstellen über den Winter nicht schadet. Der Ponton der Fontäne in der Vahr – der Brunnen wird von der Gewoba gesponsort – wird zudem auf einem Betriebshof des ASV eingelagert.

Einlagerung des Pferdebrunnens aufgrund von Beschädigung

Gegen Vandalismus und Anrempler mit Lieferwagen kann aber auch das Stilllegen nicht schützen. Ein Brunnen, der inzwischen seit mehreren Jahren von Anwohnenden vermisst wird, ist der Pferdebrunnen Nummer fünf auf dem Neuen Markt in der Neustadt.

Der Brunnen ist einer von vier schlanken Trinkwasserbrunnen, die Mitte der 1970er Jahre nach einem Entwurf von Gerhard Lange in Bremer Stadtteilen aufgestellt wurden. Das Vorbild ist der Pferdebrunnen aus dem Jahr 1900 an der Contrescarpe, Ecke Goetheplatz.

Die Nachbildung am Neuen Markt fiel laut Immobilien Bremen dem dortigen Lieferverkehr zum Opfer. „Der Brunnen wurde so schwer beschädigt, dass er nicht mehr in Betrieb genommen werden konnte und derzeit bei einer Fachfirma eingelagert ist“, erklärt IB-Sprecher Fabio Cecere. Zunächst habe man die Ermittlungen abwarten müssen.

Auch in der Obernstraße steht einer der Pferdebrunnen.

Das habe allerdings keinen Erfolg gebracht – wer den Brunnen beschädigt hat, bleibt damit unbeantwortet. „Derzeit wird eine Expertise eingeholt, ob der Brunnen noch repariert werden kann“, sagt Cecere.

Vandalismus der Trinkbrunnen kostet viel Geld

Immer wieder kommt es auch zu Waschmittel- und Farbvandalismus an öffentlichen Wasserstellen. Dann sprudeln und schäumen die Brunnen in bunten Farben. Doch auch dabei handelt es sich nicht um einen harmlosen Streich: Die Brunnen müssen aufwändig gereinigt werden. Die Kosten werden den Verursachern – so sie denn ermittelt werden können – in Rechnung gestellt.

Den Neptunbrunnen auf dem Bremer Markplatz traf ein solcher Scherz bereits mehrmals, jedes Mal schlugen die entstandenen Kosten mit gut 1.000 Euro zu Buche. Die jährlichen Kosten für die durch IB betreuten Brunnen betragen durchschnittlich rund 145.000 Euro.

Service durch den IB

Enthalten sind laut Cecere neben Wartung und Reparaturen auch die Inbetrieb- und die Außerbetriebnahme, die Stromkosten mit etwa 15.000 Euro im Jahr und die Personalaufwendungen durch IB mit etwa 7.000 Euro im Jahr.

Modernisierung der Brunnen spart Kosten

Um die Kosten zu verringern, wurden einige Brunnen laut IB bereits auf Umlaufbetrieb umgestellt. Dafür wurden Wassertanks mit bis zu 3.500 Litern Fassungsvermögen installiert, die Steuerung modernisiert.

Der Centaurenbrunnen am Leibnizplatz benötigt so jährlich 295 Kubikmeter Wasser, der Gröpelinger Gesundbrunnen sogar nur 29 Kubikmeter pro Jahr.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner