Glück und Ringelsocken

Die Jagd nach Goldbarren, Autos und E-Bikes, Keksen, Schokolade und Eintrittskarten für die Kunsthalle hat begonnen. Im Bürgerpark-Tombola-Glücksdorf am Kirchhof Unserer Lieben Frauen haben wir uns von ein paar Gewinnerinnen und Gewinnern mal die Beute präsentieren lassen. Die Auswahl ist zufällig und nicht repräsentativ.

Das Los entscheidet

„Ich habe Glück gewonnen“, sagt Michaela Rodewald. Kein Versprecher. Stolz präsentiert sie ein Glas Konfitüre aus roten Trauben. Eigentlich hätte sie lieber Erdbeere gehabt, aber diese Geschmacksrichtung stand nicht zur Auswahl. „Eigentlich wollte ich ja fünf Nieten ziehen. Der Bürgerpark braucht neue Bäume“, begründet sie. Das hat nur teilweise geklappt. Denn neben „Glück“ hat sie auch noch einen Gutschein für die Kunsthalle in der Hand.

Unterstützung des Bürgerparks durch Los-Nieten

Petra Frank schiebt ihr Fahrrad zur Gewinnausgabe und kommt mit einer Packung Tee zurück. „Mehr habe ich noch nie gewonnen“, erklärt sie. Allerdings gehe es ihr auch eher um die Unterstützung des Bürgerparks als um die Jagd nach einem Großgewinn.

Glückliche Gewinnerinnen und Gewinner

Michaela und Martin Steinke aus Ganderkesee präsentieren ebenfalls einen Eintrittsgutschein für die Kunsthalle: „Ich habe gewonnen, meine Frau geht hin“, erklärt er die Arbeitsteilung. „Lose der Bürgerpark-Tombola zu kaufen gehört für uns einfach zu einem Bremen-Besuch dazu“, sagt sie. Schließlich seien sie gebürtige Bremer. „Das ist eine Tradition“.

Eine Packung mediterraner Reis landet im Beutel von Kathy Donatas. „Immer wenn ich Lose kaufe, gewinne ich auch etwas“, behauptet sie. Dieses Mal war bei zwei Losen ein Treffer dabei. „Ich hatte schon mal eine Karte für Werder“, sagt Melda Engel und erinnert sich gern an den Stadionbesuch.

Zilly Peinemann zieht mit einem Paar rot-weiß geringelter Socken von dannen. „Ich kaufe jedes Jahr Lose. Früher habe ich meistens Gutscheine für das Museum oder den Zoo gewonnen“, erzählt sie.

Torsten Eggers und Britta Fritzsche können der Verlockung der bunten Losbriefchen ebenfalls nicht widerstehen. 10 Euro investieren sie. Der Erfolg stellt sich in Form von drei Bremer Babblern und einer Packung Sonntagsbonbons ein. „Das Gute ist, dass das Geld dem Park zugute kommt“, sagt Fritzsche. „Eigentlich bringt eine direkte Spende mehr“, gibt Eggers zu bedenken. „Ich mache beides.“

Erlöse der Tombola

Schließlich bleibe nur ein Teil des Umsatzes als Ertrag für die Parks übrig. Über den Daumen war das im vergangenen Jahr knapp ein Drittel oder 343.000 Euro.