400 Gäste waren bei der Bürgerschaft angemeldet. Etwa 200 passten ins Foyer: Das Interesse am Gedenken zum 20. Jahrestag des ersten Stolpersteines in Bremen war größer, als es die Gastgeber erwartet hatten. Der Chor der Hochschule Bremen sang zu Beginn „Es brennt wieder“. Gemeint war ein „Schtetl“, eine Siedlung jüdischer Bürger, besonders im alten Osteuropa. Ein älterer Gast nickte: „Das passt in die heutige Zeit“. Fotos: Marcus Schmidt
Stolpersteine

800 Stück: 20 Jahre Stolpersteine

Von
In der Bürgerschaft erinnerten sich Angehörige von Nazi-Opfern, Bürger und Politiker.

„Es brennt wieder“: Gemeint sind Schtetl, Siedlungen mit hohem jüdischen Anteil. Was der Chor der Hochschule Bremen zur Einstimmung singt, schockiert und begeistert die Zuhörer der Feier „20 Jahre Stolpersteine in Bremen.“ Der abwesende Erfinder Gunter Demnig brachte 2004 den ersten von etwa 800 Blöcken in die Hansestadt.

Im Gedenken an NS-Opfer

Die Bürgerschaft lud in ihr Foyer, um auch den Opfern der Nationalsozialisten zu gedenken. Über 100.000 Stolpersteine wurden bisher in der ganzen Welt verlegt. Mit der glänzenden Oberfläche erinnern sie an ermordete Bewohner von Häusern, in denen diese zuletzt gewohnt haben. Jüdische Nachbarn, dauerhaft Erkrankte oder politische Gegner wurden dann oft von den Nationalsozialisten in Konzen­trationslager verschleppt. Die meisten starben dort einen grauenvollen Tod.

Anzahl der Stolpersteine erhöht sich

In Bremen wächst die Zahl der Pflastersteine – dank Ehrenamtlicher, der Landeszentrale für Politische Bildung und der Baubehörde. Am Mittwoch lauschten rund 200 Besucher der Bürgerschaftspräsidentin Senatorin Antje Grotheer, der Bausenatorin und Schirmfrau Özlem Ünsal. Unter den Gästen waren Innensenator Ulrich Mäurer, Alt-Bürgermeister Henning Scherf und Nachkommen von Opfern.

Stolpersteine werden in immer mehr Ländern in den Boden vor Häusern eingelassen.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner