Partystimmung vor dem Spiel: Für die gröẞte Fan-Choreographie aller Zeiten im Weserstadion zogen die 41.000 Zuschauer erstmal grüne oder weiße Regenumhänge an. Fußball wurde dann natürlich auch gespielt. Aber nicht so, wie die Bremer sich das vorgestellt hatten. Nach schwacher Leistung in der ersten Hälfte belohnten sich Werder nach einem furiosen Finale nicht und Unterlagen mit 1:2 (1:2).
Keine Überraschung bei der Startelf der Bremer. Für den weiterhin verletzten Mitchell Weiser spielte rechts wieder Felix Agu. Leonardo Bittencourt fehlte nach Erkrankung ebenfalls. Mit Isak Hansen-Aaroen feierte auch der dritte Winterzugang Kader-Premiere.
Stage scheitert am Pfosten
Die Stimmung wäre wohl kaum noch zu steigern gewesen, hätte Jens Stage in der vierten Minute nach Balleroberung im Mittelfeld und Zusammenspiel mit Marvin Ducksch den Ball ins Tor und nicht nur gegen den Pfosten geschossen hätte.
So ergab sich für Heidenheim die Gelegenheit, sich als Party-Crasher zu betätigen. Nach Ecke von Jan-Niklas Beste traf Lennard Maloney per Kopf zum 0:1.
Beste legt für Heidenheim nach
Die Bremer hatten den Schock noch nicht verdaut, da legte Beste per Abstauber nach. Eren Dinkci war rechts durchgebrochen. Seinen Schuss konnte Michael Zetterer zwar abwehren doch Beste war zur Stelle und netzte ein. 0:2 nach 18 Minuten, das erinnerte brutal ans Hinspiel.
Doch Werder fand eine schnelle Antwort. Nach Flanke von Senne Lynen traf Romano Schmid per Kopf (!) zum 1:2 (19.). Werders Bemühungen, auch schnell zum Ausgleich kommen, verpufften jedoch. Die Gäste standen stabil. Den Bremern fehlte häufig die Präzision, um das nötige Tempo spielen zu können, das erforderlich gewesen wäre, um Heidenheim in Not bringen zu können.
Im Gegenteil: Nach einer Serie von gefährlichen Eckbällen verpasste Tim Kleindienst um Haaresbreite das 1:3. Kurz vor der Pause legte Ducksch noch einmal quer, fand aber keinen Abnehmer.
Kontrollierte Offensive funktioniert nicht
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie weiter. Werder kam beim Versuch, eine kontrollierte Offensive aufzuziehen nicht über die Kontrolle hinaus.
Nach 65 Minuten probierte Ole Werner dann etwas Neues und brachte mit Nick Woltemade und Rafael Borré frische Offensivkräfte. Insbesondere Woltemade tat Werder als Abspielstation gut.
Endlich kamen die Gastgeber zu Abschlüssen: Ducksch scheiterte an Torwart Müller, hätte aber auch im Abseits gestanden (72.). Woltemade traf aus 16 Metern den Pfosten (77.). Borrés Schuss blockte ein Verteidiger (79.). Ducksch blieb nach Zetterer-Pass am Torwart hängen (86.).
Pfosten auch in der Nachspielzeit
Das war es noch immer nicht. Kownacki per Kopf mit dem dritten Bremer Pfostentreffer (90.+4) und der aufgerückte Zetterer (90.+5) mit einem Kopfball, der von der Linie gekratzt wurde, besaßen die letzten Werder-Chancen.
„Heute sind wir selber Schuld, dass wir nicht mindestens Unentschieden gespielt haben“, bat Kapitän Marco Friedl am Stadion-Mikrofon um Entschuldigung.
Werder: Zetterer – Stark (41. Malatini), Friedl, Jung – Agu (87. Kownacki), Stage, Lynen (87. Alvero), Schmid, Deman (66. Borré)- Ducksch, Njinmah (66. Woltemade)