Amphibien wie diese Erdkröte werden von Naturschützern eingesammelt, damit sie etwas sicherer zu ihren Laichplätzen kommen – und nicht unter die Räder. Foto: Nabu
Amphibienwanderung

Das Wandern hat begonnen

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In den feuchten Nächten sind die Amphibien wieder zu ihren Laichplätzen unterwegs

Bei nächtlichen Temperaturen knapp unter 10 Grad und feuchter Witterung hat in Bremen und dem gesamten Nordwesten wieder die Amphibienwanderung eingesetzt.

Kröten, Frösche oder Salamander erwachen aus dem Winterschlaf und machen sich auf die Reise zu ihren Paarungsgewässern. In der vergangenen Woche wurden in Bremen schon die ersten Grasfrösche und Molche gesichtet und gemeinsam mit seinem Sohn hat der Bremer Nabu-Experte Florian Scheiba in Schwachhausen auch schon Erdkröten auf ihrer Wanderung unterstützt.

„In Kombination mit der feuchten bis sehr nassen Witterung erfolgt der Start der Amphibienwanderung in diesem Jahr recht früh“, hat der Amphibien-Fachmann beobachtet. Dies sei aber im Moment eher noch zaghaft. „Mit dem großen Ansturm ist auch abhängig von der Tageslänge ab Ende Februar zu rechnen“, schätzt Scheiba.

Vorbereitungen sind getroffen

Dennoch sind die Naturschützer schon vorbereitet: „Die Sperren in der Lerchenstraße und Am Burgwall stehen bereit“, so Thomas Garz von der Aktion Krötenschutz: „wir können sofort anfangen.“ Erdkröten, Teichmolche, Grasfrösche und Wasserfrösche queren auf ihrer Laichwanderung die angegebenen Straßen. Am Steending soll dann auch wieder der Amphibienschutzzaun stehen, damit die Tiere dort nicht überfahren werden. Genauso in Woltmershausen und an der Lesumbrooker Landstraße werden die Amphibien beobachtet und geschützt, berichtet Garz.

Populationen der Tierarten verringert sich zunehmend

Mehrere Faktoren machen den Amphibien allerdings zunehmend das Leben schwer. Neben der Trockenheit der vergangenen Jahre leiden sie auch unter dem Insektenschwund sowie unter Umweltgiften, die sie direkt über ihre Haut aufnehmen. „So sind selbst bei eigentlich noch häufigeren Arten, wie der Erdkröte und dem Grasfrosch, deutliche Bestandsrückgänge bis hin zu vollständigen Einbrüchen von Populationen zu verzeichnen“, bedauert man beim Nabu Niedersachsen.

Spritzmittel werden in der Stadt zwar nicht so häufig eingesetzt, dennoch nimmt auch in Bremen der Amphibienbestand deutlich ab. Besonders stark sei dies vor allem in Gebieten, wo gebaut und Flächen damit versiegelt werden, wie etwa beim Tabakquartier, erklärt Scheiba.

Unterstützung der Wanderungen sind wichtig

Umso wichtiger sei es daher, die Amphibien bei ihrer Wanderung zu unterstützen und vor dem Verkehr zu schützen. In Schwachhausen, wo auch schon Bergmolche nachgewiesen wurden, hat Scheiba im Bereich des Geteteiches bereits Schilder aufgestellt, die auch Radfahrer zur Achtsamkeit mahnen. In den nächsten Tagen werden an den Hotspots der Wanderung dann auch noch weitere Schilder aufgestellt.

Kontakt für Hilfe beim Schützen der Amphibien

Bremer, denen ungeschützte Wanderwege der Amphibien auffallen, können diese unter info@nabu-bremen.de oder Telefon 48 44 48 70 an den Nabu melden, damit Hinweisschilder aufgestellt werden können.

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