Für die Vereinsarbeit des Hospizdienstes spendete der Rotary Club Delmenhorst 800 Euro (v. l.): Jürgen Schurig (Hospizdienst Delmenhorst), Joachim Braunisch und Arne Matthes (beide Rotary Club) sowie Klaus Gardemann (Hospizdienst Delmenhorst). Foto: Konczak
Hospiz

Einsatz am Lebensende

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800 Euro für Hospizdienst / Hospizbegleiter-Kurs startet am 5. April

Wenn das Lebensende eines Menschen naht, ist das für Betroffene wie auch Angehörige eine besonders sensible Situation, in der Unterstützung von größter Wichtigkeit ist. Seit fast 30 Jahren steht der Hospizdienst Delmenhorst für das Wohl der Menschen in der letzten Lebensphase und setzt sich dafür ein, die Lebensqualität von Sterbenden zu verbessern. Hospiz bezeichnet die bewusste Haltung, dass Sterben, Tod und Trauer zum Leben dazugehören. Aus dieser Idee entwickelte sich die Hospizbewegung, die auf verschiedene Weise diese Themen in den Alltag, vor allem in der Medizin und Pflege, integriert.

33 Sterbebegleitungen in 2023

Fast 60 Ehrenamtliche engagieren sich derzeit für den Hospizdienst Delmenhorst. Der Großteil ist in der Hospiz- bzw. Sterbegleitung tätig. 33 Sterbebegleitungen hat das Team im vergangenen Jahr insgesamt abgeschlossen. Die Tendenz nimmt zu. Die Dauer ist unterschiedlich „Manche werden auch über Jahre betreut“, weiß Jürgen Schurig, Vorsitzender des Hospizdienstes Delmenhorst. Die ausgebildeten Hospizbegleiter werden umfassend betreut. Es gibt Supervisionen, alle sechs Wochen auch Gruppenabende. Denn einfach so abschalten am Ende des Tages, das ist für viele schwierig. „Man nimmt es mit nach Hause, was natürlich auch Auswirkungen auf die Familie haben kann“, so Schurig.

Der Hospizdienst bietet Qualifikationen zur ehrenamtlichen Hospizbegleitung an. Zehn Teilnehmer haben diese im vergangenen Jahr absolviert. Der nächste Kurs beginnt am 5. April und läuft bis November. Inhalte sind unter anderem Sterbe- und Trauerphasen, Kommunikation, palliative Pflege und Medizin, Umgang mit Demenzkranken, Spiritualität oder auch auf Wunsch eine Hospitation im stationären Bereich. Die Teilnehmer lernen, das Leben in seiner letzten Phase würdevoll mitzugestalten und wie sie mit oftmals kleinen Dingen viel bewirken können.

Ausbildung zum Trauerbegleitenden

Anmeldungen für den Kurs sind bis zum 15. März möglich. Wer Mitglied im Hospizdienst Delmenhorst ist (Jahresbeitrag 35 Euro) und sich ehramtlich einbringt, zahlt nichts. Interessierte melden sich unter Telefon 04221/1 23 16 88, um vorab Einzelgespräche zu vereinbaren. Weitere Infos auf hospizdienst-delmenhorst.de.
Fünf Trauerbegleiter sind derzeit für den Verein tätig. Die Zusatzqualifikation der großen Trauerbegleitung kostet über 3.000 Euro. Die kleine Trauerbegleitung, bei der die Grundlagen vermittelt werden, übernimmt der Hospizdienst selbst. Während die Hospizbegleiter-Kurse von der Krankenkasse unterstützt werden, müssen die Fortbildungen zur Trauerbegleitung vom Verein finanziert werden, der dafür auf Spenden angewiesen ist. Die 800 Euro, die der Rotary Club Delmenhorst in dieser Woche spendete, fließen daher in die Kurse zur kleinen Trauerbegleitung. „Eine große Anerkennung und Wertschätzung für unsere Arbeit“, freut sich Schurig.

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