Rote und grüne Symbole sollen die motorisierten Verkehrsteilnehmer vor angemessenen Fahrweise animieren. Foto: Konczak
Verkehr

Grüner Smiley zur Belohnung

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Delmenhorst setzt auf stationäre Geschwindigkeitswarnanzeigen

Auch in Delmenhorst gibt es Straßen, die bei Rasern besonders beliebt sind. Anstatt mit Radarfallen will die Delmenhorster Politik mit Geschwindigkeitswarnanzeigen das Verhalten der Verkehrsteilnehmer positiv beeinflussen.

Die Mitglieder des Ausschusses für Planen, Bauen und Verkehr folgten in der jüngsten Sitzung am vergangenen Dienstag einstimmig dem Antrag von Dr. Stefan Turwitt (CDU) für die „Einrichtung von stationären digitalen Geschwindigkeitswarnanzeigen an Delmenhorster Hauptstraßen“. Voraussichtlich in acht Wochen wird die zuständige Fachverwaltung der Stadt Delmenhorst der Politik ein Konzept vorlegen, wo solche Schilder aufgestellt werden könnten und wie hoch die Investitionskosten sind. Aktuell verfügt die Stadt über acht Geräte.

Nachträgliche Anpassung der Geschwindigkeit

Die Verkehrswacht Delmenhorst begrüßt die Installation von mobilen, dynamischen Geschwindigkeitsanzeigen durch die Stadt. „Diese sind ein gutes Mittel, um Autofahrerinnen und Autofahrern auf die gewählte Geschwindigkeit hinzuweisen“, teilt Torsten Blume, Vorsitzender der Verkehrswacht Delmenhorst auf Nachfrage mit. Bei solchen Geräten werde den Verkehrsteilnehmern die aktuelle Geschwindigkeit angezeigt, sobald sie auf die Anlage zu fahren. „Beobachtungen zufolge passen die meisten Verkehrsteilnehmer im Falle eines zu hohen Tempos ihre Geschwindigkeit sofort an.“ Es sei jedoch wichtig, nicht zu viele solcher Geräte im Stadtgebiet zu installieren, da es sonst zu einer Art inflationären Entwicklung komme und die Geräte ihre Wirkung verlieren würden.

In Delmenhorst hat die Stadt bereits 2019 mit der Anschaffung und Installation solcher Anzeigetafeln begonnen. Sie stehen unter anderem an der Friesenstraße, der Platanenstraße und am Hundertsten Weg. Hendrik Abramowski, Geschäftsführer der Verkehrswacht Delmenhorst und damals Leiter des Fachdienstes Verkehr in Delmenhorst erklärt: „Alle Standorte werden vorher in der Verkehrssicherheitskommission nach Kriterien wie Unfallhäufung, Hotspots bei der Geschwindigkeitsüberwachung, Tempo-30-Zonen oder -Abschnitte, Schulen, Kindergärten, Senioreneinrichtungen, aber auch im Rahmen von Hinweisen und Beschwerden beispielsweise direkt von Schulen oder Anwohnenden intensiv bewertet. Letztlich kommen alle potentiellen Standorte in eine Prioritätenliste, die dann zur Umsetzung beschlossen wird.“ Abramowski weist darauf hin, dass die Anlagen reine Hinweistafeln seien, ohne dass daraus die Ahndung von Geschwindigkeitsübertretungen resultiere.

Anonyme Datenerfassung

Im Fachhandel gibt es Geräte, die mehr können als Smileys oder die aktuelle Geschwindigkeit anzuzeigen. Sie sind sowohl mit Akku als auch mit einem Solarpaneel ausgestattet, wodurch sie über einen längeren Zeitraum (zirka vier Wochen) im Dauerbetrieb sind und dadurch belastbare Daten über die Verkehrsströme und Geschwindigkeiten auf der jeweiligen Straße liefern. Alles läuft anonym ab, Kennzeichen werden nicht erfasst.

Laut Verkehrswacht Delmenhorst stellen Geschwindigkeitsanzeigen im Rahmen des Verkehrssicherheitskonzeptes in Delmenhorst eine lange geübte Praxis dar. Zum alljährlichen Schulbeginn im Sommer stellt der Bereich Mobilität der Verkehr- und Versorgung Delmenhorst (VVD) eine mobile Anlage im Umfeld der Grundschulen auf und leistet hier, ganz im Sinne der Verkehrswacht, einen positiven Beitrag zur Verkehrssicherheit.

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