Müll Einfach eklig: Auf privatem Grund und doch im Zentrum des Stadtteils sammeln sich am Rande des ehemaligen Könecke-/CocaCola-Areals immer wieder Müllhaufen an – für die Beseitigung lässt sich kaum eine zuständige Stelle finden. Foto: Simon
Ekliger Unrat

Ärger über illegale Müllhaufen

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Illegale Müllhaufen erzürnen zunehmend die Bürger. Gefragt ist die effektive Unterbindung des Mülltourismus.

Müllentsorgung in der Marsch

Unter dem Titel „Auf der Kippe“ stand jetzt eine Diskussionsveranstaltung der CDU über illegale Müllentsorgung und Sauberkeit in Hemelingen. Im voll besetzten Saal des Bürgerhauses Mahndorf diskutierten Bürger über die illegalen Müllansammlungen mitten in den Zentren der Stadtteile aber auch in den Grüngebieten wie der Marsch.

Illegalen Müll beseitigt

Die CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Hartmut Bodeit, Martin Michalik aber auch der Fraktionsvorsitzende Frank Imhoff berichteten gleich zu Beginn der Sitzung von ihren oft vergeblichen und recht anstrengenden Versuche in der Müllproblematik voranzukommen. Dabei ging es genauso um die Erreichbarkeit der Behörden wie um unnütze Anstrengungen: „Ich bin mit Müllwerkern unterwegs gewesen und habe illegalen Müll weggemacht – und zwei Stunden später sah es wieder so aus“, berichtet Michalik.

Für Müllbeseitigung ist keiner zuständig

Genauso schwierig sei die Beseitigung illegaler Müllkippen (Kosten etwa 150 Euro pro Stück). Bei ihm habe es eine Woche zur Beseitigung gedauert. „Man telefoniert von einem zum anderen und keiner ist zuständig“, berichtet Bodeit.

Verantwortlichkeiten hin- und hergeschoben

Die gleiche Erfahrung hat auch die Anwohnerin Petra Rose gemacht, die sich schon mit einer Petition an die Bürgerschaft gewandt hat. „Für die Beseitigung ist immer keiner zuständig“, erklärt Rose und die Verantwortlichkeiten werden munter von Stadtreinigung zu Bundesbahn, Deichverband und Polizei hin- und hergeschoben.

Absperrungen unterbinden Mülltourismus

„Wir haben gegenwärtig wohl noch 80 Reifen im Bereich der Hemelinger Marsch liegen, die seit zwei Jahren nicht abgeholt werden, beklagt Rose und plädiert für Absperrungen, die die ohnehin untersagte Zufahrt in das Gebiet unterbinden könnten. Dann könnten nur Deichverband, Landwirte, Einsatzfahrzeuge und Jägerschaft die Zuwegungen nutzen.

Absperrungen wurden entfernt

Ob diese Absperrungen wieder kommen bleibt fraglich: „Die Absperrpoller wurden schon vor geraumer Zeit von Landwirten entfernt und durch die WFB (Wirtschaftsförderung Bremen) nicht wieder aufgestellt“, erklärt WFB-Sprecherin Juliane Scholz. Den Koppelweg könne man wegen der starken Nutzung nicht absperren und habe auch sonst keine bauliche Handhabe, um das Müllproblem zu unterbinden.

Gezielter Einsatz von Ordnungsdienst und Naturschutzwacht

Zumindest ein gutes Mittel könnte allerdings der gezielte Einsatz von Mitarbeitern des Ordnungsamtes sein oder die Naturschutzwarte, schlugen dagegen Besucher vor.
Und die Politik? Da zeigten sich die CDU-Politiker ernüchtert: „Wir haben vor Jahren schon das Problem von Müll und Ratten angesprochen. Da hieß es ‚dem Senat ist kein Rattenbefall bekannt‘ – dabei kannte Bovenschulte das Problem“, behaupten Bodeit und Michalik.

Der Bürgerschaftsabgeordnete Hartmut Bodeit (v.l.), der CDU-Fraktionsvorsitzende Frank Imhoff und der Bürgerschaftsabgeordnete Martin Michalik bei der Sitzung im Bürgerhaus Mahndorf. Foto: Teupe

Regierungsparteien ducken sich weg

„Wir haben drei Regierungsparteien in der Koalition und alle ducken sich weg. Irgendwann müssen wir dahin kommen, dass die Stadt sauberer wird.“ Dafür will sich die CDU mit Vor-Ort-Veranstaltungen weiter stark machen.

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