Miriam Bavarel Miriam Bavarel präsentiert auf dem Herberge-Schiff „Klabauterbett“ ihr Buch „Die Zeit der Waller Wölfinnen“. Im Hintergrund der Bunker in der Überseestadt, der auch in dem Buch eine Rolle spielt. Foto: Bollmann
Menschen im Krieg

Von Wölfen und Getriebenen

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Die Bremer Autorin Miriam Bavarel stellt im Hart Backbord ihr neues Buch "Die Zeit der Waller Wölfinnen" vor.

Ergreifende Kriegs- und Nachkriegsgeschichte

Mit „Die Zeit der Waller Wölfinnen“ ist es Miriam Bavarel gelungen eine ergreifende Kriegs- und Nachkriegsgeschichte zu erzählen. In deren Mittelpunkt stehen die Menschen, die in den späten Kriegstagen auf dem „wilden Kontinent“ auf der Flucht sind – von Ostpreußen in den Bremer Westen.

Die eigene Familiengeschichte

Angelehnt an ihre eigene Familiengeschichte lässt Bavarel ihre Leser bildreich und mit Lokalkolorit eintauchen in die Zeit des Zweiten Weltkrieges, in der Menschen oft wilden Tieren ähneln – Wolfsgeschichten.

Die dramatische Flucht des Wolfskindes

„Dies ist kein Buch über die Schuld meiner Großeltern. Was weiß ich denn auch, und wer bin ich, nach Schuld zu suchen? Es ist ein Buch über das Leben von Menschen im wilden Deutschland. Über das Leben von Menschen, die mir noch immer in den Knochen stecken. In Leib und Seele. Über das Leben von Menschen, die ich Tag um Tag in den Gesichtern meiner Kinder neu entdecke“, schildert Bavarel lebhaft. Sie schreibt von der dramatischen Flucht des kleinen Wolfskindes Hannes und seiner Familie, die im letzten Moment das kleine Örtchen nahe Marienburg verlassen, bevor ihre Nachbarn und deren Tiere im Bombenhagel heranrückender Einheiten untergehen …

Das letzte Schiff zur Flucht verpasst

Auch der weitere Verlauf der Flucht beinhaltet viele tragische Momente, in deren Verlauf Hannes‘ Mutter das letzte Schiff zur Flucht noch erreicht, ihr Sohn aber gemeinsam mit vielen Flüchtlingen in Litauen zurückbleibt und versucht – zu überleben. Schließlich trifft Hannes auf Hella, die in den letzten Kriegstagen geboren und von Mutter und Großmutter in Walle großgezogen wurde.

Erinnerungen aus dem Tagebuch

Diese Lebensgeschichten sind eng mit dem Leben der 1973 geborenen Miriam Bavarel verbunden, die ihre ersten Lebensjahre an der Vegesacker Straße verbrachte. Ihre Mutter Gisela Potulski war 30 Jahre Lehrerin an der Grundschule Nordstraße und hat ihre Erinnerungen in einem Tagebuch festgehalten. Als die mittlerweile in Genf lebende Miriam Bavarel ihre Aufzeichnungen las, begann Sie zu schreiben und die Geschichte nachzuempfinden.

Miriam Bavarel: Verbundenheit mit Bremen

Die für Ärzte ohne Grenzen arbeitende Ärztin und Mutter vierer Kinder schaffte damit ein eindrucksvolles Werk über eine heute kaum noch greifbare Realität. Obwohl Bavarel schon viele Jahre in Genf leb, hat sie ihre Verbundenheit zu Bremen nie verloren. Bis heute kommt sie regelmäßig und gerne in die Hansestadt.

„Waller Wölfinnen“ im Buchhandel / Lesung

Das Buch „Die Zeit der Waller Wölfinnen“ von Miriam Bavarel ist im Bremer Kellner Verlag erschienen. Das Buch hat 250 Seiten und ist unter ISBN 978-3-395651-424-1 ab den nächsten Tagen im Buchhandel erhältlich. Im Rahmen einer Lesung wird das Buch am Sonntag, 21. April, ab 16 Uhr, im „Hart Backbord“ (Vegesacker Straße 60) vorgestellt.

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