Christoph Zöckler hat über Jahrzehnte wenig bekannte Regionen Russlands bereist und sich für den Schutz bedeutender Rastgebiete bedrohter Vogelarten stark gemacht.
Vogelschutz

Auf Tour in Moor, Taiga und Tundra

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„Wir Glücklichen“ beschäftigt sich mit Naturschutz, fremden Kulturen ... und Frieden.

In den Rastgebieten bedrohter Vogelarten

Unter dem Titel „Wir Glücklichen – Ein Leben ohne Krieg“ ist im Bremer Kellner Verlag ein neues Buch über den Vogelzug und beeindruckende Reisen erschienen. Auf 320 Seite schildert der in Bremen geborene Biologe Christoph Zöckler darin, wie er über mehrere Jahrzehnte im Auftrag verschiedener Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) in den Rastgebieten bedrohter Vogelarten unterwegs war, um sich für deren Schutz einzusetzen.

Immer wieder mit dem Thema Krieg und Frieden konfrontiert

Bevor Christoph Zöckler seine Leser mit auf Reisen nimmt, erklärt er aber zunächst, was die Abenteuer überhaupt ermöglicht hat. Denn Zöckler zählt zu den Angehörigen der „glücklichen Generation“, der nach dem Krieg geboren wurde und in Wohlstand in einer sich öffnenden Welt aufgewachsen ist. Allerdings sind die Folgen des Krieges auch an dieser Generation nicht vorbeigegangen. Deren Eltern und Großeltern haben oft grausame Erlebnisse gemacht und viel Leid ertragen. Leid, Schuld und Verbrechen über das nach dem Krieg oftmals nicht mehr gesprochen wurde. Dennoch ist auch Zöckler bei Auslandsreisen immer wieder Skepsis begegnet, die den Deutschen begleitete. Immer wieder wurde er auch in anderen Ländern mit den Themen Krieg und Frieden konfrontiert, bis hin zum aktuellen Krieg in der Ukraine und dem Nahostkonflikt.

Zöckler ist Experte für internationalen Naturschutz

Dabei hat Zöckler als Experte für internationalen Naturschutz über 40 Jahre lang wenig bekannte Regionen Russlands bereist, war in Sibirien genauso unterwegs wie im Nahen und Fernen Osten sowie in europäischen Ländern. Im Mittelpunkt seiner Reisen stand zwar vor allem die Erforschung und der Schutz von Rastgebieten bedrohter Vogelarten, immer wieder ist es aber auch zu intensiven Begegnungen mit anderen Kulturen und deren Menschen gekommen, die mit ihm unterwegs waren. Sein Buch soll daher auch den Blick auf die Welt verändern und die Möglichkeiten des friedvollen Lebens miteinander aufzeigen.

Der Ruf von Wachtelkönig und Doppelschnepfe

Dabei bringt Zöckler mit seinen Naturbeobachtungen den Lesern auch die Biodiversität der bereisten Regionen nahe, deren Überbleibsel wir selbst im Blockland noch manchmal erahnen können, wenn wir den Ruf des Wachtelkönigs oder der bereits in den 1920er-Jahren bei uns ausgestorbenen Doppelschnepfe vernehmen. Diese Vögel hat Zöckler auch bei seiner Reise in die Biebrza Niederungen in Ostpolen beobachten können.

Die Balzplätze der Doppelschnepfe

An den versteckten Balzplätzen der Doppelschnepfen konnte er dort einen Blick auf die stumm da sitzenden Vögel erhaschen und sich kaum vorstellen, dass diese seltsamen Vögel früher auch im Blockland gebrütet haben. Als es dann langsam dämmerte konnte er auf dem Rückweg zum Camp durch das Niedermoor auch Erdkröten und Moorfrösche rufen hören, genauso wie die charakteristischen Pfiffe Hunderter von Tüpfelsumpfhühnern, das Krächzen der Wachtelkönige oder das Meckern der Bekassinen oder die Töne der seltenen Zwergschnepfe, die ihre Lebensräume sonst eher in Taiga und Tundra hat.

Wir Glücklichen von Christoph Zöckler


■ „Wir Glücklichen“ von Christoph Zöckler ist im Bremer Kellner Verlag erschienenund unter ISBN- 978-3-910871-01-4 für 18 Euro im Buchhandel erhältlich. Im Rahmen einer Premierenlesung stellt Zöckler sein Buch am Dienstag, 14. Mai, ab 19 Uhr, im Gemeindezentrum Zion (Kornstraße 31) vor.

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