Sparen und Spenden – das sind die Begriffe, mit denen sich die Breminalemacher in diesem Jahr konfrontiert sehen. Lange war nicht klar, ob das Festival 2024 überhaupt stattfinden kann. „Wir mussten auf massive Fördermittel verzichten“, erklärt Jonte von Döllen, künstlerischer Leiter des Umsonst- und Draußen-Festivals.
In der Vergangenheit wurde die Breminale von Bund und Land gefördert. Rund 200.000 Euro Bundesmittel inklusive Corona-Sondermitteln, die es noch 2023 und 2022 gab, fallen in diesem Jahr weg.
Zwar habe man auch für 2024 Fördermittel erhalten, trotzdem ist das Festival laut von Döllen auf Spenden angewiesen. Insgesamt wird das Festival in diesem Jahr mit rund 245.000 Euro von Bund und Land gefördert (2023: 325.000 Euro). 50.000 Euro kommen vom Bund, 60.000 Euro von der Wirtschaftsförderung Bremen, jeweils 65.000 Euro und 70.000 aus dem Kulturressort.
Soli-Tickets werden weiter verkauft
„Die fehlenden Mittel konnten wir nicht ausgleichen“, sagt er. Mit dem Soli-Ticket, welches noch bis zum 3. Juli erworben werden kann, können Festivalbesucher vorab spenden. „Auch auf dem Gelände wird es die Möglichkeit geben, zu spenden“, sagt von Döllen.
Ein mittlerer fünfstelliger Betrag sei notwendig. In Planung sei zudem die Gründung eines Fördervereins. Auch die Festivalmacher haben sich einen Sparkurs verordnet: „Wir haben uns als Ziel gesetzt, 30 Prozent einzusparen“, sagt von Döllen. Die Bierpreise bleiben aber mit 4 Euro für 0,3l Bier stabil.
Breminale ohne Flutzelt
Das Sparprogramm hat Auswirkungen: Die größte dürfte der Wegfall des Flutzeltes sein. Die Zeltbühne wird nicht mehr am Osterdeich stehen.
Ganz aussetzen wollten die Festivalmacher der Concept Bureau UG das Projekt aber nicht. „Wir machen es in diesem Jahr anders“, verrät von Döllen.
So wird die Crew des Kulturzentrums Lagerhaus das Flutprogramm im Lichtluftbad (Liluba) auf der anderen Weserseite gestalten.
Von Freitag bis Sonntag können die Besucher mit der Hal Över Fähre übersetzen. „Im Liluba haben wir ein etwas anderes Flair. Es richtet sich auch an diejenigen, denen es in den vergangenen Jahren am Osterdeich zu dolle war“, sagt von Döllen.
Der Tagespreis beträgt 5 Euro, enthalten ist auch eine Fährfahrt. Kinder bis 14 Jahren haben freien Eintritt.
Park wird anders bespielt
Eine weitere Änderung betrifft den Park hinter der Kunsthalle. Die Bühne wird in diesem Jahr ein Podest mit Zelt und geringerem Equipment sein und mit dem Rücken in Richtung Kunsthalle aufgestellt werden. „So wollen wir die Zweiteilung des Parks aufheben und ihn länglich bespielen“, erklärt von Döllen.
Der Tanzboden entfällt ebenfalls, es darf aber trotzdem getanzt werden. Neu ist auch das Programm Eure Parkbühne, in dem Schulklassen und -projekte aus den Stadtteilen eigene Formate entwickeln.
Kinderprogramm ohne Wasserrutsche
Die Kinderbreminale bleibt erhalten. Auf der Altmannhöhe im Park finden ruhigere Angebote wie Lesungen statt. Das Holzbauprojekt wandert zum Ausgang des Kunsttunnels am Deich und ist damit nicht mehr so weit vom restlichen Kinderangebot entfernt.
Verzichten müssen die kleinen Besucher aber auf die Wasserrutsche im Park. An ihrer Stelle wird es einen Bobbycar-Parcours geben.
Baustelle soll fertig werden
Bis zum Beginn des Festivals am 3. Juli soll zudem die Baustelle am Osterdeich fertig gestellt werden. Das habe das Amt für Straßen und Verkehr den Festivalmachern bestätigt.
Sollten aus unvorhergesehenen Gründen die Arbeiten doch nicht abgeschlossen sein, werde man die Baustelle für die Dauer des Festivals abbauen.
Programm und Tickets unter breminale-festival.de.