Die Bretonen fristen im europäischen Ausland oft ein trauriges Dasein. Die sehr auf den Menschen bezogenen Vierbeiner werden dort gerne als Jagdhunde eingesetzt, aber leider oft auch missbraucht. Eignen sie sich nach Ansicht ihrer Besitzer nicht zur Jagd, werden sie oft als Kettenhunde gehalten, ausgesetzt oder gleich in Tierheime oder Tötungsstationen verbracht. Organisationen wie bretonen-rettung.eu oder bretonen-in-not.de kümmern sich deshalb um die notleidenden Tiere und vermitteln sie auch nach Deutschland und Bremen – wie den etwa zehn Jahre alten Bretonen Abuelo.
Schon Christines erster Hund war ein Bretone
Für Christine Seeger war Abuelo nicht der erste Hund aus Tierschutzfällen: „Bereits meine erste Hündin war eine aprikotfarbene Bretonin. Wenn man diese Rasse einmal hatte, kommt man schlecht wieder von ihr weg“, erklärt die 47-Jährige. Bei dem kurz Abu genannten Abuelo entschied sie sich dann wieder für einen Tierschutzfall. Dabei war Abu in keinem guten Zustand, als sie ihn auf der Vermittlungsseite entdeckte. Der Bretone wurde wohl als Kettenhund gehalten, bevor er ausgesetzt und später als Streuner aufgegriffen wurde. Da Abuelos Zähne und Zahnfleisch durch Mangelernährung in einem sehr schlechten Zustand waren, wurden ihm viele Zähne gezogen, bevor er auf eine Pflegestelle in den Nordwesten kam. Von dort ging es weiter zu Seeger.
Abuelo war am Anfang sehr erschöpft
Mit ganz wenig Fell und einem Gewicht von gerade einmal neun Kilo. „Am Anfang war Abu sehr erschöpft, zurückhaltend und hat erst nach einem halben Jahr das erste Mal gebellt“, erinnert Seeger. Dafür sei er innerhalb von zwei Tagen stubenrein gewesen und habe auch recht gut zu einer Tagesroutine gefunden, die ihm auch mehr Ruhe und Sicherheit brachte – auch mit Hilfe eines Tiertrainers.
Der Bretone hat ein ganz fröhliches Wesen
„Es ist toll, wie sich ein älterer Hund entwickeln kann. Abu ist ein Geschenk und hat ein ganz fröhliches Wesen. Er gibt mir jeden Tag das Gefühl, ein Retter zu sein“, ist Seeger von ihrem treuen Begleiter begeistert. Nur am Anfang hätte er einmal ihre Schuhe angeknabbert, sonst aber nichts kaputt gemacht. Einen Jagdtrieb habe Abu auch nicht (im Gegensatz zu einem ihrer früheren Bretonen), er apportiere aber manchmal tote Tiere.
Die Bretonenhilfe hat sehr seriös gearbeitet
Die Bretonenhilfe habe sehr seriös und gut gearbeitet, findet Seeger. „Ich habe eine tolle Ansprechpartnerin gehabt, die mir alles über Abu erzählte.“ Zudem sei Abu auf alle Mittelmeerkrankheiten untersucht und geimpft worden. Auch mit dem notwendigen Besuch und der Nachkontrolle habe alles reibungslos funktioniert, berichtet Seeger.
„Hunde brauchen unsere Zuverlässigkeit“
Bevor man einen Hund aus dem Tierschutz übernimmt, müsse man aber ganz genau schauen, welche Rasse zum eigenen Leben passt, betont die 47-Jährige. „Zudem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass ein Hund sein ganzes Leben lang von unserem Wohlwollen abhängig und es wichtig ist, sich jeden Tag bewusst für ihn Zeit zu nehmen. Hunde brauchen unsere Zuverlässigkeit für ein glückliches Hundeleben“, sagt Seeger.