Auf dem Bild sieht man ein Kind dass sich die Schuhe zuschnürt. Die Bremische Evangelische Kirche fordert mehr Mittel für Inklusionsschwerpunktgruppen.
Kitajahr 2024/25

„Inklusion geht auf Kosten der Kinder“

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Die Bremische Evangelische Kirche fordert wegen des Kita Jahres 24/25 vom Senat mehr Personal für Inklusion.

Anlässlich des bald startenden Kindergartenjahres 2024/2025 hat die Bremische Evangelische Kirche erneut die Personalproblematik in Kitagruppen mit dem Schwerpunkt Inklusion deutlich gemacht. Drei Prozent aller Kinder in Bremen haben eine geistige oder körperlicher Beeinträchtigung und brauchen spezielle Unterstützung. Die Zahl der Kinder mit Förderbedarf steige zudem. Man könne laut Carsten Schlepper, Leiter des Landesverbandes Evangelischer Tageseinrichtungen, dieser alarmierenden Situation kaum noch begegnen.

Inklusionsgruppen sind an Belastungsgrenze

Mit 65 Einrichtungen und Plätzen für rund 4.500 Kinder ist die Bremische Evangelische Kirche der größte freie Träger in der Hansestadt. Man sehe die Probleme jeden Tag vor Ort, sagt Kerstin Wührmann, Leiterin des Frühförderzenturms an der Dreifaltigkeitskirche.

2008 habe Bremen, damals noch Vorreiter in Sachen frühkindlicher Inklusion eine Schwerpunktausstattung für 750 Kinder mit körperlicher oder geistlicher Behinderung zur Verfügung gestellt. In 16 Jahren haben sich die Kinder die eine solche Förderung in Kitagruppen benötigen, auf 3.000 gesteigert.

Personal gibt es allerdings nur für 886. „Wir stehen an eine Grenze was das Inklusionsangebot angeht“ betont Schepper und fordert vom Senat mehr Mittel für die Schwerpunktgruppen. Derzeit ginge die Inklusion auf Kosten der Kinder. Ein weiteres Problem sehen Schepper und Wührmann in der langen Bearbeitungsdauer von Anträgen für Förderbedarf.

Zu viel Bürokratie und zu lange Bearbeitung

„Häufig sehen wir erst im Kindergarten, welches Kind spezielle Förderung benötigt und bis ein Antrag darauf genehmigt wird, dauert es meist ein ganzes Jahr. Gerade in diesem Alter zählt aber jeder Tag!“, sagt Wührmann.

„Die Bearbeitung der Anträge muss unbedingt schneller werden“, fordert Wührmann. Haushaltslage und Ausgabensperre in der Bildungsbehörde stünden dem zwar entgegen, es gebe aber keinen anderen Weg, eine fach- und kindgerechte Betreuung gewährleisten zu können.

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