Die zahlreichen Autoreifen und der andere Sperrmüll, der in der Hemelinger Marsch illegal abgeladen wurde, ist noch längst nicht komplett entfernt, da kommen schon die nächsten Müllberge hinzu. Diesmal wurden etliche Kubikmeter Gartenabfälle, Bauschutt, Gehwegplatten, Teile von Leuchtstoffröhren und anderer Sperrmüll hinter einer Scheune am Rande der Europaallee abgeladen. Flächen, die in Kürze für eine Erweiterung des Gewerbegebietes Hansalinie erschlossen werden sollen.
Sperrmüll und Abfall in der Marsch
Bevor der Müllsünder mit Schlepper und großem Hänger den Müll ablud, räumte er sogar noch weiteren Sperrmüll beiseite, damit er seinen eigenen Hänger problemlos abladen konnte. Von Spaziergängern und Anwohnern befragt, was er dort tue, behauptete der Mann sogar, er habe die Genehmigung der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB). Das stimmt allerdings nicht: „Die WFB hat keine Erlaubnis erteilt, an der von Ihnen beschriebenen Stelle im Gewerbegebiet Hansalinie Müll abzulegen“, stellt WFB-Sprecherin Juliane Scholz auf Nachfrage klar. Bei einer Kontrolle des Geländes seien ihrem Kollegen keine solchen Müllablagerungen aufgefallen. Die Situation solle jetzt aber noch einmal überprüft und dann gegebenenfalls die Entsorgung beauftragt werden.
Abfall soll nun entsorgt werden
Bei dieser erneuten Sichtung hat ein WFB-Mitarbeiter die Müllberge nun vorgefunden. „Bei einer früheren Kontrolle war der Müll aus der Ferne nicht gleich als solcher zu erkennen gewesen, da die Fläche etwas versteckt hinter dem Gebäude liegt“, erklärt Scholz. „Wir kümmern uns nun so schnell wie möglich um die Entsorgung des Abfalls. Bei der Vergabe solcher Aufträge sind wir aber an Verfahren gebunden, die noch laufen. So müssen zunächst Vergleichsangebote eingeholt werden. Es nimmt etwas Zeit in Anspruch, bis uns die Angebote vorliegen. Es scheint außerdem auch aufgrund der hohen Auslastungssituation der in Frage kommenden Betriebe noch mit etwas Wartezeit zu rechnen zu sein“, bedauert Scholz.
Beseitigung von illegalen Müllablagerungen dauert oft länger
Was die Beseitigung von illegalen Müllablagerungen angeht, ist man in der Marsch aber ohnehin längere Wartezeiten gewohnt. In der Vergangenheit hat es immer wieder einige Wochen gedauert, bis verbotenerweise abgelegter Sperr- und Sondermüll abgefahren wurde. Und an mehreren Stellen liegen auch noch etliche Autoreifen am Wegesrand und in den Gräben.
Spätestens zum Herbst soll das zumindest etwas besser werden, berichtet Anwohnerin Petra Rose. Bei einer Reinigungsaktion sollen dann auch die ganzen Autoreifen aus den Kanälen gefischt werden. Eine Lösung für das permanente Müllproblem sei das allerdings nicht, findet Rose. Die Situation sei eher noch schlimmer geworden, seitdem die Schranken verschwunden seien, die Unberechtigten die Zufahrt in das Gebiet erschwert hätten. Es sei daher dringen notwendig, die Zufahrten wieder durch Schranken zu beschränken.