Marvin Ducksch hat das 3:2 für Werder auf dem Fuß, scheitert jedoch am Augsburger Torwart Labrovic. Foto: Nordphoto/Hafner
1. Spieltag

Werder holt 2:2 in Augsburg

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Führung verspielt, Rückstand aufgeholt: Werder holt zum Auftakt einen Punkt in Augsburg.

Nach einem aufregenden Auftaktspiel wussten die Beteiligten auf beiden Seiten hinter nicht so richtig, ob sie sich nun über einen gewonnenen Punkt freuen oder über den verpassten Sieg ärgern sollten. Unter dem Strich ging das 2:2 (2:1) zwischen dem FC Augsburg und dem SV Werder Bremen aber so in Ordnung.

„Es war ein ordentliches Spiel für uns. Daran können wir anknüpfen. Für uns geht es darum, Tag für Tag und Woche für Woche besser zu werden“, sagte Mitchell Weiser nach der Partie bei Sky.

Pokalelf startet auch in der Liga

Werder-Trainer Ole Werner schickte die gleiche Startelf auf den Platz wie am Montag beim 3:1-Sieg in Cottbus. Und wie schon beim Drittligisten im Pokal drückten die Bremer dem Spiel zunächst ihren Stempel auf.  Die erste Chance bekam aber Augsburg. Im Anschluss an einen Freistoß köpfte Essende den Ball zurück zu Engels, der frei zum Abschluss kam. Zetterer parierte und den Nachschuss setzte der Fuggerstädter neben das Tor (10. Minute).

Mitchell Weiser war jeweils als Vorlagengeber an den beiden Werder-Toren beteiligt. Foto: Nordphoto/Hafner

Das erste Tor gelang jedoch Werder: Nach einem Angriff über die rechte Seite wollte Mitchell Weiser mit einer weiten Flanke in der Mitte Marvin Ducksch bedienen. Doch an Freund und Feind vorbei trudelte der Ball durch den Strafraum. Felix Agu schaltete am schnellsten, tunnelte einen Verteidiger und überwand mit der gleichen Aktion auch den Augsburger Torwart (12.). 1:0 für Werder, eigentlich ein Start nach Maß.

Sonntagsschuss zum 1:1

Doch lange durften sich die Bremer nicht über die Führung freuen. Elvis Rexhbecaj traf mit einem Sonntagsschuss aus gut 25 Metern zum 1:1 in den Winkel. Ein Treffer, der am Ende nicht zu verhindern war, in der Entstehung schon, denn dem Schuss voraus ging ein kapitaler Fehlpass von Niklas Stark im Bremer Aufbauspiel (16.).

Werder steckte den Rückschlag eigentlich ganz gut weg, verpasste es aber nach guten Angriffen auch klare Abschlüsse zu finden. Bitter daher die Situation in der 35. Minute: Die Bremer drückten, hatten Ballbesitz im gegnerischen Strafraum, kamen jedoch nicht zum Schuss. Irgendwann eroberten dann die Gastgeber den Ball, spielten von hinten links bis nach vorne rechts durch. Breithaupt flankte auf den zweiten Pfosten, wo Samuel Essenede wenig Mühe hatte, den Ball zum 2:1 für die Gastgeber einzuköpfen. „Wir dürfen nicht mit einem Rückstand in die Halbzeit gehen“, ärgerte sich Weiser über die zwei einfachen Gegentore.

Nicht genug Kontrolle

Auch wenn das jetzt längst nicht mehr so souverän aussah wie in der ersten halben Stunde, erarbeitete sich Werder noch vor dem Wechsel zwei Chancen zum Ausgleich. Doch Marvin Duckschs Schussversuch misslang völlig  (45.) und auch Mitchell Weiser bekam beim Kopfball nicht genug Kontrolle über das Spielgerät (45.+3).

Nach der Pause blieben dann die glücklosen Niklas Stark und Keke Topp in der Kabine. Wobei die Stark-Auswechslung naheliegend war, während Topp immerhin für Unruhe im gegnerischen Strafraum gesorgt hatte. Stattdessen durften Anthony Jung und Justin Njinmah ran.

Joker Njinmah trifft  zum 2:2

Werder musste kommen und Werder kam. Ducksch mit der Fußspitze nach Schmid-Hereingabe (51.) und per  Kopfball nach Agu-Flanke (53.) scheiterten noch. Dann flankte Mitchell Weiser in den Strafraum und Justin Njinmah hielt den Kopf hin – 2:2 (58.), alles wieder offen.

Joker sticht: Der eingewechselte Justin Njinmah erzielte per Kopf das 2:2. Foto: Nordphoto/Hafner

Tatsächlich besaßen in der letzten halben Stunde beide Teams die Chance zum Sieg. Zunächst hatte Werder Glück, dass dem sträflich freistehenden Essende bei der Annahme der Ball an den Arm sprang. Schiri Sascha Stegemann hatte es gesehen, ließ sich vom VAR bestätigen und verweigerte dem dritten Augsburger Treffer die Anerkennung.

Ducksch hat das 3:2 auf dem Fuß

Dann war wieder Werder an der Reihe. Njinmah schickte Ducksch steil. Der Bremer rannte allein auf Augsburgs Torwart Labrovic zu, hatte jedoch einen schlechten zweiten Kontakt und scheiterte mit dem Versuch eines Tunnels (72.). Das musste eigentlich die Führung für Werder sein.

Stattdessen war plötzlich wieder Augsburg am Drücker und wollte einen Handelfmeter. Tatsächlich hatte Jung beim Versuch, eine Flanke von der linken Seite mit einem langen Bein abzuwehren, den Ball mit der Hand berührt. Nach Ansicht der Bilder blieb Stegemann bei seiner Entscheidung: Kein Elfmeter. Warum blieb zunächst unklar. Möglicherweise hatte Essende, der als möglicher Abnehmer in der Mitte gelauert hatte, dann den abgefälschten Ball aber nicht unter Kontrolle bekam, bei der Flanke im Abseits gestanden (79.).

Zittern in der Schussphase

In den letzten zehn Minuten plus Nachspielzeit gelang Werder mit nachlassender Konzentration immer weniger. Augsburg drückte nochmal, kam aber nicht mehr zu einer klaren Gelegenheit. So blieb es beim gerechten 2:2, über das sich beide Teams gleichsam auch ärgern durften.

„Es war ein schwieriges Spiel. Wir haben die Räume gut gefunden, aber leider nicht gut ausgespielt“, lautete das Fazit von Marvin Ducksch, der schon ans nächste Wochenende und das bevorstehende Spiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr) dachte. Dann dürfe man sich Fehler wie heute nicht mehr erlauben, so Ducksch.

Werder: Zetterer – Stark (46. Jung), Friedl, Veljkovic – Weiser, Schmid (88. Bittencourt), Lynen (90.+4 Alvero), Stage, Agu – Ducksch (81. Grüll), Topp (46. Njinmah)

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