In „Nach der Ausbeutung“ beschreibt von Stuckrad die Grundlagen der „Mittelweltethik“ – ein Ansatz für eine lebendige Zukunft. Foto: Bollmann
Eine neue Ethik

Für eine lebendige Zukunft des Planeten

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„Nach der Ausbeutung“: Es muss eine radikale Veränderung im Verhältnis zur Erde geben.

Die Klimakatastrophe gefährdet die Lebensfähigkeit

Unter dem Titel „Nach der Ausbeutung – Wie unser Verhältnis zur Erde gelingen kann“. geht der Religionswissenschaftler Kocku von Stuckrad der Frage nach, wie die Zukunft der Welt aussehen kann. Nachdem die Klima­katas­trophe einen Punkt erreicht hat, an dem die Lebens­fähigkeit vieler Ökosysteme, Arten und auch des Men­schen an ihre Grenzen stößt, müssen neue Wege ein­ge­schlagen werden. Von Stuck­rad findet, es setze sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass es eine radikale Veränderung im Verhältnis des Menschen und der nichtmenschlichen Welt geben muss, um eine lebendige Zukunft des Planeten zu sichern.

Ein komplexes Beziehungsgeflecht mit der nichtmenschlichen Welt

„Dieses Buch ist ein Wagnis. Es ist ein Versuch die Verletzlichkeit des Lebens auf unserem Planeten nicht nur zu beschreiben, sondern auch meine eigene Teilhabe an dieser Verletzlichkeit sichtbar zu machen“, schreibt von Stuckrad und gibt damit die Schlagrichtung des Buches an. Denn Stuckrad beschreibt auch eine Revolution die sich in den Wissenschaften und Künsten vollzieht, wo die Menscheit nicht mehr als die Krone der Schöpfung angesehen wird, sondern sie in ein komplexes Beziehungsgeflecht mit der nichtmenschlichen Welt einbindet. Von Stuckrad entwickelt Grundlinien der „Mitweltethik“ die men­sch­liche und nichtmenschliche Akteure als gleichberechtigt betrachtet.

Es geht um die Zukunft des Planeten

Dabei geht es um viel. Nämlich um die Zukunft des Planeten. Deshalb geht von Stuckrad unter anderem der Frage nach: „Wie können wir unser Wissen über die Welt erweitern und so gestalten, dass es die Verletzlichkeit des Lebens respektiert und den Menschen als Teil einer planetarischen Le­bens­gemeinschaft begreift?“ Nur, mit der „Mitweltethik“ gibt es wohl eine lebendige Zukunft, nachdem das Ausbeutungs­regime von Kapitalismus, Patriachat und Kolonialismus den Planeten an den Rand eines Kollapses gebracht hat.

Im neuen Buch entwickelt von Stuckrad die Grundlagen der „Mitweltethik“.  Foto: Bollmann

■ „Nach der Ausbeutung – Wie unser Verhältnis zur Erde gelingen kann“ ist im Europa Verlag erschienen und unter ISBN 978-3-95890-606-8 für 26 Euro im Buchhandel erhältlich.

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