In ganz Deutschland werden Kochsalzlösung und viele weitere Arzneimittelknapp. Auch Bremen ist vom Medikamentenmangel betroffen, wie damit umgegangen wird.
Apotheken und Krankhäuser vor Problemen
Lieferkettenprobleme und Versorgungsengpässe bei Medikamenten – Probleme die seit der Corona-Pandemie immer wieder auftreten. Im April 2023, beschloss die Bundesregierung ein Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen. Verändert hat sich bisher kaum etwas, auch in diesem Jahr rechnen Krankenhäuser und Apotheken in Bremen mit viel Aufwand um alle Menschen zu versorgen.
Rund 500 Medikamente wären derzeit von Engpässen betroffen, erklärt Isabel Justus, Geschäftsführerin der Apothekerkammer Bremen. „Das sind allerdings nur die freiwilligen Meldungen der Hersteller für rezeptpflichtige Wirkstoffe, sodass der wahre Umfang des Problems noch viel größer sein dürfte.“ Bei vielen Apotheken bestehe deswegen in diesen Tagen die Sorge, so Justus, ihre Patientinnen und Patienten in der beginnenden Erkältungssaison nicht jederzeit mit allen Medikamenten versorgen zu können.
Dieses Problem habe sich in den letzten Jahren abgezeichnet, da der Trend bei Lieferengpässen immer weiter gestiegen sei. Die Bremer Apotheken würden an der Belastungsgrenze arbeiten um die medizinische Versorgung im Land sicherzustellen. In den Bremer Krankenhäusern ist die Lage ähnlich. „Auch wir bekommen derzeit die angespannte Situation bei Lieferungen, wie der von Kochsalzlösungen zu spüren,“ berichtet Karen Matiszick Pressesprecherin der Gesundheit Nord (GeNo). Auch dort rechnet man mit weiteren Engpässen in der Zukunft.
Vorräte anlegen als einziger Weg
Der einzige Weg sich auf die Mängel vorzubereiten, wäre in den Apotheken und Krankenhäusern Vorräte anzulegen, aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre wären Hersteller und Großhändler in dieser Hinsicht auch sensibilisiert und vorbereitet, erklärt Justus. Wenn bestimmte Medikamente doch mal ausgehen, ist es für Krankenhäuser und Apotheken mit viel Arbeit verbunden, um Patientinnen und Patienten zu versorgen.
Entweder müssen „Ersatzprodukte beschafft oder die Medikamente aus den entsprechenden Rohstoffen selbst hergestellt werden,“ erklärt Matiszick. Insbesondere Apotheken bringe dies an ihre Belastungsgrenze, da dies mit hoher Zeit- und Personalaufwand verbunden sei. „In der Regel schaffen wir es trotzdem alle zu versorgen,“ so Justus, „auch wenn es mal länger dauert oder es ein anderes Medikament gibt, als verschrieben wurde.“
In der Zukunft müssten aber trotzdem grundlegende Änderung in der Produktionsweise stattfinden und Lieferketten gestärkt werden, heißt es aus der GeNo und der Apothekerkammer unisono, um die Lage in Zukunft zu entspannen.