Jörg Hein (l.) von der Arbeitnehmerkammer und die Autorin Katrin Bretschneider am Startpunkt des neuen Audiowalks „Kein Schiff wird kommen an der Herzogin-Cecilie-Allee Ecke Schwabensteinstraße. Foto: Bollmann
Überseehafen

Orte in radikalem Wandel

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Der neue Audiowalk „Kein Schiff wird kommen“ erweckt den Überseehafen zu neuem Leben.

Unter dem Titel „Kein Schiff wird kommen“ wurde jetzt der neue interaktive Audiowalk zur Geschichte des Überseehafens eröffnet. Ab sofort können Interessierte einfach mit ihrem Handy (Kopfhörer nicht vergessen) zum Startpunkt an der Herzogin-Cecilie-Allee Ecke Schwabensteinstraße vorbeikommen, den QR-Code auf dem Schild einscannen und bei dem rund einstündigen Rundgang auf dem zugeschütteten Hafenbecken tief in die Geschichte dieses Ortes eintauchen.

Audiowalk-Reihe „Bremer Orte in im radikalen Wandel“

Zu dem ersten Rundgang mit der Autorin und künstlerischen Leiterin des Projektes, Katrin Bretschneider, waren rund 50 Interessierte gekommen, die von Bretschneider und Jörg Hein von der Arbeitnehmerkammer Bremen zunächst ein paar Informationen zur Entstehung der Audiowalk- Reihe „Bremer Orte im radikalen Wandel“ erfuhren. „Kein Schiff wird kommen“ ist nämlich bereits der zweite Teil nach dem Rundgang „Shaking Hands With Ghosts“ zur Geschichte der AG „Weser“. Die Reihe führt an bedeutende Orte der jüngeren Bremer Geschichte, an denen heute fast nichts mehr an die Geschichte erinnert – wie etwa zu einer Shopping-Mall wie bei der AG „Weser“ oder eben der Brache des verfüllten Überseehafens, erläutern Bretschneider und Hein.

Ein Audiowalk mit Möwengeschrei und Schiffhupen

„Ein wunderbares Projekt mit kultureller Perspektive auf Stadtentwicklungsprojekte“, findet Hein. „Das Produkt ist ein Ergebnis der Arbeit ganz vieler Leute““, betont Bretschneider. Das solle man nicht vergessen, auch, wenn vor allem ihre Stimme die Spaziergänger begleitet. Und das tut sie mit Überzeugung. Bei Möwengeschrei, Schiffshupen und den typischen Geräuschen einer Hafenkulisse leitet die Stimme die Teilnehmer des Audiowalks über das Gelände, erklärt, was man am Boden und in der Ferne sieht, erläutert wo man noch die Kaimauer sieht, welche Beschaffenheit der Boden hat, welche Pflanzen dort wachsen und natürlich die wechselvolle Geschichte des Überseehafens.

Unmittelbar vor dem Schuppen 17 erkennt man noch deutlich die Überreste des Überseehafens mit Kaimauer, Festmachern und Eisenleitern. Foto: Bollmann

Man fühlt fast noch die Hafenatmosphäre

Beim Audiowalk taucht man direkt in diese Geschichte ein, fühlt die Hafenatmosphäre und entdeckt überall Reste dieser Geschichte. Beim abschließenden Gang zur Weser werden aber auch Fragen aufgeworfen, zur Entwicklung der Überseestadt, Wasser-, Sandknappheit und Perspektiven. Ein spannender Rundgang den man jetzt auch individuell unternehmen kann.
Die Reihe ist mit „Ein Schiff wird kommen“ noch nicht abgeschlossen. An „Schall und Rauch“ zur Geschichte der Zigarettenfabrik Martin Brinkmann (im heutigen Tabakquartier) wird bereits gearbeitet.

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