Am 1. Dezember übernimmt die Stadt das Postgebäude an der Domsheide. Was am Standort passieren soll, steht allerdings noch nicht fest. Foto: Schlie Am 1. Dezember übernimmt die Stadt das Postgebäude an der Domsheide. Was am Standort passieren soll, steht allerdings noch nicht fest. Foto: Schlie
Postamt Domsheide

Was kommt nach dem letzten Brief?

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Noch keine handfesten Nutzungspläne für das Postgebäude an der Domsheide

Gericht, Universität oder eine Schule? Möglichkeiten gibt es für das Postgebäude an der Domsheide genügend. Bis es zur Umsetzung kommt müssen noch einige Schritte gemacht werden.

Schluss nach über 150 Jahren

Wenn am 22. November die Postfiliale an der Domsheide ihre Türen schließt, geht dort eine Ära zu Ende. Seit 1869 war die Post an der Domsheide 15 ansässig. Nach über 150 Jahren wurde das Gebäude im vergangenen Jahr von der Stadt für 3.6 Millionen Euro gekauft, bisher ist allerdings vollkommen unklar, was die Stadt mit den 1.200 Quadratmetern anfangen will.

„Aktuell wird ein Interessenbekundungsverfahren vorbereitet, um potenzielle Nutzungsoptionen zu prüfen,“ erklärt Christopher Schönhagen, der persönliche Referent für Öffentlichkeitsarbeit der Senatorin für Wirtschaft.

Möglich wären zum Beispiel eine Nutzung durch das anliegende Gericht, welches in der Vergangenheit immer wieder über zu wenig Räume geklagt hatte. Auch ein Umzug einer weiteren Fakultät der Universität in die Räume an der Domsheide werde geprüft. Handfeste Nutzungspläne sind in naher Zukunft aber nicht absehbar.

Bis auf weiteres: Leerstand

Da das Interessenbekundungsverfahren viel Zeit in Anspruch nehmen kann, werde währenddessen eine Zwischennutzung der Immobilie angestrebt. Fynn Voigt, der Sprecher für Stadtentwicklung und Bau der Bremer FDP kritisiert dass der Senat erst jetzt beginne sich mit der Nutzung zu beschäftigen.

„Es ist unverantwortlich, dass der Senat in Zeiten ausufernder Finanzen kostspielige Einkäufe in Premiumlagen ohne jeglichen Plan tätigt,“ so Voigt. „Wir erwarten, dass zügig eine Lösung gefunden wird und sich so ein Chaos nicht wiederholt.“

„Grundsätzlich sollte die Reihenfolge lauten: erst die Idee, dann ein solides Konzept und schließlich die passende Immobilie. Doch beim Senat läuft es üblicherweise genau umgekehrt. Die Absurdität der umgekehrten Herangehensweise des Senats zeigt sich jetzt, denn das Gebäude steht jetzt erst einmal leer, bis eine passende Nutzung gefunden wurde. Staatlich finanzierter Leerstand in der Innenstadt auf Kosten des Steuerzahlers,“ so Voigt weiter.

Ganze Domsheide mitdenken

Auch die FDP hält einen Umzug der Universität in das Gebäude für denkbar, um die Innenstadt attraktiver zu machen. Dabei gibt es allerdings ein Problem. Der Platz vor dem Gebäude ist durch die Straßenbahn begrenzt. Bei der neuen Nutzung müsse die Neugestaltung der Domsheide mitgedacht werden, erklärt Schönhagen. Die seit Jahren andauernden Debatten fanden erst kürzlich Einzug Schwarzbuch der Steuerzahler.

„Ziel ist es, eine nachhaltige und zukunftsorientierte Nutzung zu finden, die zur Attraktivität und Funktionalität des gesamten Areals beiträgt“, schließt Schönhagen. Die Zukunft des Postgebäude an der Domsheide bleibt, so scheint es, bis auf weiteres vage.

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