Rund 150 Euro müssen Hundehalter jedes Jahr berappen um sich ihren treuen Freund zu halten. Die Bremer FDP will die Hundesteuer jetzt abschaffen. Finanzsenator Björn Fecker hält dagegen.
Mehr als ein Haustier
„Hunde sind für viele Menschen nicht einfach nur Haustiere, sondern Familienmitglieder, treue Begleiter und ein fester Bestandteil ihres Lebens“, so Thore Schäck von der FDP. Ihr Landesvorsitzender fordert „die Abschaffung der Hundesteuer, außerdem die Abschaffung der Rasseliste und mehr Hundefreilaufflächen.“
Wenn man sich nur das Steuerthema anschaut, ist es für Rentner, Empfänger von Bürgergeld oder Alleinerziehende ein großes. Ein Steuer-Aufwand von 150 Euro pro Hund gegenüber zum Beispiel 90 Euro in Hamburg schrecke potenzielle Besitzer ab und belaste die, die schon ein Tier haben, betont Schäck.
„Auf 100.000 Einwohner kamen hier 14.700 Hunde“, rechnet die Bremer FDP in ihrem Papier „Ein Herz für Hunde“ vor.
Im Vergleich mit anderen Städten sei die Hundesteuer in Bremen sehr hoch. In den meisten Umlandsgemeinden sei sie deutlich niedriger: In Oyten 26 Euro, in Achim 48 Euro und in Syke 60 Euro. „Der Wunsch, sich einen Hund anzuschaffen, darf nicht vom Wohnort abhängig sein“, meint FDP-Sprecher Julian Rabe.
Bremen kann sich keine Steuerausfälle leisten
„Bremen muss im Zuge der Wirtschaftsflaute im städtischen Haushalt mit erheblichen Steuerausfällen rechnen, wie die Herbst-Steuerschätzung gerade erst gezeigt hat“, betont dagegen Finanzsenator Björn Fecker. Der Bürgermeister verteidigt deshalb die Steuern: „Für die Erfüllung ihrer vielen Aufgaben benötigt die Stadt hinreichende Einnahmen.
Dazu gehört auch die Hundesteuer, deren Aufkommen zuletzt bei rund 2,4 Millionen Euro lag.“ Für eine seriöse Haushaltsplanung seien diese Mittel unverzichtbar. „Das sind die Zahlen für 2023“, fügt Feckers Sprecher Matthias Makosch hinzu.
Hunde aus dem Tierheim sind steuerfrei
Brigitte Wohner-Mäurer, die Vorsitzende des Bremer Tierschutzvereins, sieht die Idee eher positiv: „Der Bremer Tierschutzverein würde es sehr begrüßen, wenn die Hundesteuer abgeschafft, beziehungsweise deutlich reduziert werden würde.“ Viele Hundehalter hätten schon genug Probleme, die steigenden Tierarztkosten zu bezahlen.
Ihr Tipp für alle, die einen Hund suchen: „Für Hundehalter, die in Bremen wohnen und einen Hund aus dem Bremer Tierheim adoptieren, gilt eine Befreiung von der Steuer von einem Jahr.“ Dies sollte auf mehrere Jahre erweitert, oder die Steuer für Hunde aus dem Tierheim ganz abgeschafft werden, schlägt sie vor.
„Zudem ist die Hundesteuer ja eine allgemeine Steuer, die nicht explizit den Hunden in der Hansestadt zugute kommt“, so Wohner-Mäurer. Sie wünsche sich, „ sofern die Hundesteuer bleibt, dass dieses Geld auch den Tieren zugute kommt.“ Sie nennt dafür das Tierheim, die Tiertafel, Hunde von Obdachlosen und die Schaffung von Hundefreiläufen.