Auch die Jugendlichen von der Oberschule im Park beteiligen sich in der nächsten Woche an der Erinnerungs-Projektwoche. Foto: Arton Veljiu
Projektwoche

„Es ist ein Gänsehautfaktor“

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Das Erinnerungsprojekt „Was bleibt?“ startet in der nächsten Woche eine Ost-West-Projektwoche in Bremen.

„Es ist schon ein Gänsehaut-Faktor, wenn Erinnerungsarbeit in der Familie, Schülern wichtige Erkenntnisse von NS-Unrecht, Krieg und Teilung ermöglicht. Es verändert ihre
Haltung und hilft, unsere Demokratie zu stärken“, sagt Anne Kauhanen, Projektleiterin von MOVES gUG, einer Bremer Initiative, die die Gesellschaft durch Kunst- und Kulturprojekte positiv verändern will. In ihrem aktuellen Erinnerungsprojekt „Was bleibt?“ aktiviert das kleine Team von MOVES rund 120 Schüler aus West- und Ostdeutschland, sich intensiv mit den Negativfolgen von Nazi-Herrschaft, 2. Weltkrieg und deutsch-deutscher Nachkriegszeit auseinanderzusetzen.

Die Multimediale Ausstellung „Was bleibt?“

„Digitaler Lernraum“ ist die mobile Multimedia-Ausstellung „Was bleibt?“, die bis zum 5. Dezember auch alle Interessierte in Bremen einlädt. Multiperspektivisch und emotional bewegend macht sie über 40 ost- und westdeutsche Familienbiografien erfahrbar. Vier Schulen – aus Bremen, Bremerhaven und Osterholz-Scharmbeck – beteiligen sich am Erinnerungsprojekt von MOVES. Zudem kommen rund 60 Schüleraus Leipzig in die Hansestadt, um in einer gemeinsamen Projektwoche vom 11. bis 15. November der verhängnisvollen deutsch-deutsche Vergangenheit im Ost-West-Dialog nachzuspüren. Nähere Informationen zum Projekt „Was bleibt?“ gibt es unter www.moves-germany.org/was-bleibt/

Die Projektwoche will Jugendliche für Demokratie sensibilisieren

Das Projekt „Was bleibt?“ will insbesondere Jugendliche nachhaltig für Demokratie sensibilisieren. Dafür konnte das kleine Team von MOVES vier Schulen in Bremen und umzu gewinnen: Die Gesamtschule Ost (GSO), die Oberschule im Park (Oslebshausen), das Lernhaus im Campus in Osterholz-Scharmbeck sowie die Paula-Modersohn-Schule aus Bremerhaven. Ein Kick-Off-Workshop mit Schulvertretern am Freitag beleuchtete Bedarf und Wissensstand der Schüler.

Was kann man aus der deutsch-deutschen Vergangenheit lernen?

Was können wir aus der deutsch-deutschen Vergangenheit lernen? Wie können wir so unsere Zukunft „besser“ gestalten? Pädagogisch angeleitet von MOVES, setzen sich die Acht- bis Zehntklässler mit diesen und anderen Fragen an jeweils drei Projekttagen intensiv auseinander – als Vorbereitung auf die „große Projektwoche“ vom 11. bis 15. November. Vom Nationalsozialismus und Rassismus wurden aktuelle Bezüge zur Gegenwart hergestellt – immer verbunden mit der Frage „Wie kann ich unsere Demokratie stärken?“.

Familien-Dialog: Was haben Familien im Zweiten Weltkrieg erlebt?

Was haben Familienangehörige im Zweiten Weltkrieg erlebt? Diese Hausaufgabe aus der Projektvorbereitung aktivierte den Familien-Dialog und brachte bewegende Familiengeschichten in die Schule. „Der persönliche Zugang ist für nachhaltiges Lernen so wichtig“, weiß Dr. Anne Rohrbach Projektmitarbeiterin von MOVES. Die Projektwoche im November ermöglicht den über 60 Schülern zudem „Raum für Mitgefühl“: eine Multimedia-Ausstellung, Herzstück des Projektes „Was bleibt?“, lädt ein, in die emotional bewegenden Biografien von über 40 Zeitzeugen der NS- und Nachkriegszeit einzutauchen. Exkursionen, unter anderem zum Denkort Bunker Valentin sind zudem geplant.

Erinnerungskultur wird in Jugendsprache verewigt

Ihre Erlebnisse teilen die Schüler anschließend in den sozialen Medien mit gleichaltrigen in ganz Deutschland. So wird Erinnerungskultur in Jugendsprache verewigt, der Dialog über die Vergangenheit setzt sich digital fort. Dafür sorgt auch eine Scrollytelling-Website, die die Botschaften von Zeitzeugen überregional verbreitet. Zeitnah zur Projektwoche bereitet ein Aktivierungstag die Jugendlichen auf den geplanten Ost-West-Austausch vor. Die rund 60 Schüler von zwei Leipziger Gymnasien werden schon mit Spannung erwartet.

Lernprojekte öffnen Räume

„Für das große Engagement von Schulleitern und Lehrkräften sind wir sehr dankbar – auch für die positive Resonanz von einigen Eltern“, freut sich Anne Kauhanen. Denn jenseits von Schulnoten fördern außerschulische Lernprojekte kreatives Denken und öffnen Räume für Emotionen. Lehrmaterial zur Thematik ist ab Ende 2024 gratis als Download auf der Website erhältlich. Für Schulklassen ab 8. Jahrgang gibt es in der Multimedia-Ausstellung ein kostenfreies pädagogisches Begleitprogramm. Nähere Informationen unter www.was-bleibt.io im Internet. mb

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