Personalprobleme in Kitas sind in Bremen keine Neuigkeit. Bildungssenatorin Aulepp will mit einer Gesetzesänderung Abhilfe schaffen.
Neues Gesetz geplant
Um alle Räume in den Kindertageseinrichtungen auch mit Gruppen füllen zu können und so dem weiterhin steigenden Bedarf an Betreuungplätzen gerecht werden zu können, plant Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp einen erleichterten Einstieg für Hilfskräfte.
Menschen mit Grundqualifikationen und Quereinsteigende sollen die ausgebildeten Erzieherinnen und Erzieher nach dem Willen der Senatorin künftig noch mehr entlasten und unterstützen.
Jedem Kind soll auch weiterhin eine Förderzeit von vier Stunden täglich zugesichert werden. Dieser „unantastbare Förderkern“, wie Aulepp diese Zeit nennt, werde von ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern geleitet.
Mehr Handlungsspielraum für Kitas
Die übrige Zeit könne aber auch von sozialpädagogischen Assistenten und Assistentinnen oder Kinderpflegerinnen und -pflegern ausgefüllt werden, solange eine ausgebildete Kraft in der Nähe sei. Die Aufteilung der Zeiten und die konkrete Ausgestaltung soll den Trägern und Einrichtungen selbst überlassen werden.
Mithilfe des zusätzlichen – weniger qualifizierten – Personals soll zudem auch in Krankheitsfällen noch eine verlässliche Betreuung ermöglicht werden. Aulepp plant eine entsprechende Gesetzesänderung des Bremischen Tageseinrichtungs- und Kindertagespflegegesetzes (BremKTG). Einen Vorschlag hat das Bildungsressort bereits ausgearbeitet.
Träger von Kindertageseinrichtungen sollen künftig freier entscheiden können und mehr Handlungsspielraum bei der Einstellung von Personal haben. Mithilfe der aufgeweichten Zugangsvoraussetzungen sollen auch mehr Menschen für eine Arbeit im Kindertagespflegebereich gewonnen werden.
Quereinstieg fördern
Personen, die sich für einen Quereinstieg interessieren, sollen zudem schrittweise berufsbegleitend Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten erhalten. Der Vorschlag zur Gesetzesänderung wird zunächst innerhalb der rot-grün-roten Koalition diskutiert.
Die Zentrale Elternvertretung (ZEV) in Bremen begrüßt den Vorschlag der Bildungssenatorin in einem Statement. Schon jetzt würden Angebote in Kitas durch externe Fachkräfte gemacht, die dann nicht mehr privat finanziert werden müssten.