In seinem Buch nimmt Rolf Wessels Kontinuitäten und Brüche, Neubeginn und Rückkehrbewegungen der Huder Geschichte in den Blick. Foto: Konczak In seinem Buch nimmt Rolf Wessels Kontinuitäten und Brüche, Neubeginn und Rückkehrbewegungen der Huder Geschichte in den Blick.
Buchvorstellung

Ein Buch, das Lücken schließt

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Neuerscheinung „Hude unter den Bedingungen der Nachkriegszeit 1945 ­­– 1948“

„Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, endete der Geschichtsunterricht mit 1945 und begann wieder mit der BRD. Da fehlten Jahre und deshalb ist so eine Lokalgeschichte besonders“, erklärt Historiker und Autor Rolf Wessels den Hintergrund seines neuen Buchs, das mit einer Erstauflage von 800 Stück im September erschienen ist.

Wessels recherchierte, las und schrieb ein Jahr lang zu Hudes Nachkriegsgeschichte. Zuerst im Gemeindearchiv, später auch im Landesarchiv Niedersachsen. Es sei wichtig, die Geschichte der Gemeinde niederzuschreiben, denn „je weiter die Geschichte weg ist, desto nebulöser wird sie“, so Wessels.

Das Buch vereint Kontinuitäten und Brüche, Neubeginn und Rückkehrbewegungen

Das Buch umfasst die Geschichte der Gemeinde Hude in Nordwestdeutschland in den Jahren 1945 bis 1948 und versucht, Kontinuitäten und Brüche, Neubeginn und Rückkehrbewegungen in Lebensumständen und ihre politischen und praktischen Gestaltungen in den Blick zu nehmen, wie in der Einleitung zu lesen ist. Das Buch ist in die Kapitel Kriegsende, Beginn der Nachkriegszeit, erste Wahlen, Nachkriegsalltag, neue Gemeindegrenzen, politische Stabilität und Währungsreform eingeteilt.

Wessels ist selbst in Hude als Hausgeburt geboren worden. Sein Großvater, Fritz Wessels (SPD), war nach dem Zweiten Weltkrieg Bürgermeister von Hude. Die Nähe zur Gemeinde und zur Nachkriegszeit ist spürbar.

„Das Kapitel zur Unterbringung von Flüchtlingen zeigt Parallelen zur heutigen Situation.“

„Die Nachkriegszeit hat mit der heutigen nichts mehr zu tun. Aber das Buch handelt davon, was hier um die Ecke war. Dadurch kann man diese Zeit besser erfahren und nachvollziehen“, meint Florian Isensee vom Verlag Isensee, der Wessels Buch verlegt hat.

Auch könne die Aufzeichnung zu Flüchtlingen und Vertriebenen in der Nachkriegszeit aufzeigen, wie damals mit dem Thema umgegangen wurde. Jörg Skatulla, Bürgermeister von Hude, meint: „Das Kapitel zur Unterbringung von Flüchtlingen zeigt Parallelen zur heutigen Situation.“ Allerdings wurden Füchtlinge damals in privaten Haushalten untergebracht. Den großen Schwung von Flüchtlingen erfuhr Hude 1946, was das Buch von Wessels aufgreift. Auch damals gab es kulturelle Unterschiede und Konflikte. Leute, die den Krieg vergleichbar gut überstanden hatten, standen im Konflikt mit denen, die alles verloren hatten. Mit den Flüchtlingen kamen auch die ersten Katholiken nach Hude.

„Die Geschichte kann uns Mut machen, die heutigen Herausforderungen zu bewältigen“, sagt Franziska Meifort, Direktorin Oldenburgische Landschaft.

Für 15 Euro kann das Buch unter der ISBN 978-3-7308-2104-6 in der Buchhandlung „Lesen und Mehr“, Parkstraße 30 Hude, oder online über sämtliche Händler bestellt werden.

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