Detlef Bode und sein Team sorgen im Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) dafür, dass es warm und hell in allen Räumen ist, dass die Gärten gepflegt sind und saubere Wäsche für Mitarbeitende und Patienten zur Verfügung steht.
Bode ist seit 20 Jahren leitender Haustechniker am RKK, ihm unterstehen alle notwendigen Bereiche, um die Infrastruktur des Krankenhauses und damit den Betrieb aufrecht zu halten. „Wir haben alles im Blick, was mit dem Haus zu tun hat. Medizintechnik gehört nicht dazu, das ist ein eigener Bereich“, erklärt Bode.
Zwölf Personen zählt sein Team, darunter Elektriker und Heizungs- und Sanitärtechniker. Die Mitarbeitenden der Betriebstechnik sind zur Stelle, wenn Instandsetzungen und Wartungen anstehen oder Ausfälle behoben werden müssen.
Bode selbst kommt ursprünglich aus der Elektrotechnik. Unter seiner Verantwortung steht auch das gesamte EDV-Leitungsnetz des Krankenhauses, die Strom-, Wärme- und Dampfversorgung.
Worst Case Telefonausfall
Fallen Störungen an, werden diese über eine Software gemeldet. „Jeder kann die Störung per PC eingeben. Unsere Mitarbeitenden sind im Haus unterwegs und nehmen die einzelnen Aufträge an, je nach Priorität“, verdeutlicht Bode das System.
Auf den Bildschirmen in den Räumen der Haustechnik sind alle Störungsmeldungen sichtbar. „Das kann von einer kaputten Lampe über eine defekte Steckdose oder abgeplatzte Wandfarbe bis hin zu einem Telefonausfall alles sein“, erklärt Bode.
Der Telefonausfall ist im Übrigen neben starker Rauchentwicklung und Feuer einer der schlimmeren Vorfälle im Krankenhaus. „Dann haben wir großen Druck, weil vieles ohne Telefone durcheinander laufen kann“, sagt der Haustechniker.
Aus diesem Grund verwahrt er extra 30 Telefone für den Fall eines Anlagenausfalls. Dann muss mittels Mobilfunk kommuniziert werden. Stromausfälle indes treiben Bodes Puls nicht mehr in die Höhe. „Die Steckdosen in den OPs und auf der Intensivstation sind über einen Generator gepuffert. Manche sind batteriegestützt, zum Beispiel bei der Dialyse“, sagt Bode.
Die Notfallversorgung und Störmeldung funktioniere.
Allrounder im Einsatz
Aber nicht nur das Beheben technischer Störungen sind Aufgabe der Betriebstechniker und -technikerinnen, sondern auch die Fenster, Türen, Möbel, Bodenbeläge, Wandfarben und andere Gewerke fallen in diesen Bereich. „Man wächst da hinein und findet sich auch in artfremden Materien zurecht“, schmunzelt Bode.
Größere Aufträge wie Umbauten vergibt er an Fremdfirmen. „Man muss wissen, was zu beauftragen ist. Ein Krankenhaus ist schließlich keine Pommesbude“, sagt Bode.
Zur Betriebstechnik gehört auch der Krankenhausservice, der sich vor allem um die Wäscheversorgung – auch die Dienstkleidung der Mitarbeitenden – kümmert, sowie Kontroll- und Koordinierungsaufgaben der Reinigungsdienstleister vornimmt.
Auch die Erstellung von Mitarbeiterausweisen, die Verwaltung von Gastzimmern und die Unterstützung bei Veranstaltungen im Tagungszentrum gehören zu den Aufgaben der Servicemitarbeitenden.
Das große Ganze im Blick
Mit Blick auf die Zukunft ist Bode überzeugt, dass agieren besser ist als reagieren. „Anlagen kommen in die Jahre und es gibt notwendige bauliche und technische Veränderungen. Das darf man nicht aus den Augen verlieren und muss am Ball bleiben“, erklärt er.
Bode fertigt auch technische Zeichnungen und übernimmt die Logistik für die Einsätze unterschiedlicher Gewerke. „Das ist eine große Herausforderung im laufenden Betrieb, denn der darf nicht leiden oder gestoppt werden“, macht er deutlich.
Zudem kümmert Bode sich um Förderanträge und -gelder, die etwa für die energetische Sanierung des 1876 gegründeten Krankenhauses sowie für die Modernisierung der Anlagen eingesetzt werden sollen.
Genau diese Vielfalt seiner Aufgaben ist es, die Bode an seinem Beruf am meisten Spaß macht. „Man muss von allem Ahnung haben und Lösungen finden“, sagt er. Sonst könne der Betrieb nicht laufen.
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