Wer sich für einen geplanten Eingriff im Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) einfindet oder wer einen Termin in einer Fachsprechstunde hat, wird zunächst im Aufnahmezentrum vorstellig. Die Terminambulanz mit ihrem roten Tresen ist nicht zu übersehen.
13 Medizinische Fachangestellte (MFA) und vier Auszubildende sorgen dort für einen reibungslosen Ablauf.
Vorbereitung aller Aufnahmen
Patientinnen und Patienten mit Termin, zur Voruntersuchung oder zum Vorgespräch sowie zur Nachsorge nach einer Operation oder Behandlung werden dort von Miriam Hinrichs und ihren Kolleginnen und Kollegen betreut.
Fünf Fachrichtungen vergeben über die Terminambulanz ihre Termine: Die Viszeralchirurgie, die Rheumaorthopädie, die Orthopädie, das Endoprothetikzentrum und die Unfallchirurgie bei Arbeitsunfällen. „Wir bereiten die ambulante, stationäre und vorstationäre Aufnahme vor, schreiben EKGs, machen die Blutgasanalysen, Blutentnahmen und legen die Braunülen“, beschreibt Hinrichs.
Auch die Vorbereitung der Akten ist Aufgabe der MFA.
Papierlose Aufnahme in mehreren Sprachen
Die Aufnahme findet im RKK digital statt – auch für Menschen, die eine andere Sprache sprechen. Mithilfe von Tablets werden die Aufnahmebögen ausgefüllt, außerdem unterschrieben.
„Wir gehen weg vom Papier, haben aber auch die einzelnen Formulare noch vorrätig für den Notfall“, sagt Hinrichs.
Seit 2009 ist sie am RKK, hat 1995 ihre Ausbildung zur MFA in einer orthopädischen Praxis gemacht. Nach Stationen bei einem Internisten und einem weiteren Orthopäden startete Hinrichs in der Rheumatologie des RKK. Seit 2015 arbeitet sie in der Terminambulanz.
„Es ist sehr abwechslungsreich, jeder Tag ist anders. Das liegt auch daran, dass wir täglich eine andere Sprechstunde betreuen“, sagt Hinrichs. Hinzu kommen Patientinnen und Patienten von externen Praxen, die am RKK ambulant operiert werden.
Nicht nur reines Aktenschreiben
Die MFA übernehmen Wundkontrollen und Verbände, machen MRSA-Abstriche und im OP die Punktionen vor dem Wechsel von Knieprothesen. Das mache die Arbeit vielseitig und spannend, sagt Hinrichs.
„Man kann in unterschiedliche Bereiche hineinschnuppern, weil hier so viele Fachrichtungen zusammenkommen“, erklärt sie. „Die ersten Patienten kommen gegen 6.50 Uhr. Jede Fachrichtung hat einen anderen Ablauf für die Vorbereitung der Patienten“, sagt Hinrichs.
In acht Räumen werden die Patienten vorbereitet oder einen Tag nach der ambulanten Operation oder Behandlung die Wunden kontrolliert.
MFA sind nicht pflegerisch tätig
Neben dem direkten Kontakt zu den Menschen steht für die MFA aber auch viel Organisatorisches auf dem Tagesplan. Bestellungen müssen gemacht werden, Medikamente und medizinisches Material geordert und einsortiert werden. Dazu kommt die Vorbereitung der Patientenakten.
MFA haben keine pflegerische Ausbildung, wie Pflegefachfrauen und -männer. Bei ihnen steht vor allem die gute Organisation der administrativen Abläufe mit Blick auf die Patienten und Ärzte im Vordergrund.
Wie in vielen anderen Bereichen sei es aber auch für MFA schwierig, Nachwuchs zu finden.
Vielseitige Ausbildung
Aus diesem Grund bilde das RKK auch aus, wirbt Hinrichs: Reinschnuppern in Labor, Dialyse, OP und die unterschiedlichen Fachrichtungen, die im Aufnahmezentrum betreut werden, ergeben laut Hinrichs ein Rundum-Paket, das bei einer MFA-Ausbildung in einer Arztpraxis nicht möglich sei.
„Man muss der Belastung gewachsen sein, wissbegierig, stressresistent und offen für Neues. Am wichtigsten ist es, dass man mit Menschen umgehen kann. Wir arbeiten nicht auf der Station, aber man sollte auch Blut sehen können“, schmunzelt Hinrichs.
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