Wer eine SMS von DHL aufs Handy bekommt sollte nicht reagieren. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche. DHL selbst verschickt gar keine SMS. Foto: Schlie Wer eine SMS von DHL aufs Handy bekommt sollte nicht reagieren. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche. DHL selbst verschickt gar keine SMS. Foto: Schlie
SMS-Betrug

Vorsicht bei angeblichen DHL-SMS

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Paket-Betrugsmasche kann Apps auf dem Smartphone installieren und Daten stehlen

Der Versandhandel boomt: Über 4,1 Milliarden Pakete wurden laut DHL 2023 in Deutschland verschickt. Dass nicht immer alles an der Haustür übergeben wird, liegt auf der Hand. Manchmal kommt etwas in die Packstation oder es wird beim Nachbarn abgegeben. Wer allerdings eine Mail oder SMS bekommt, dass das DHL-Paket „aufgrund unvollständiger Adressangaben im Lager geblieben ist“ oder für den weiteren Versand noch „Zollgebühren überwiesen werden sollen“, sollte Vorsicht walten lassen. Dahinter steckt eine Betrugsmasche

Bundesweite Betrugsmasche

Das Thema ist bundesweit bekannt, rund 11.400 Beschwerden erhielt die Bundesnetzagentur 2024 allein zu mutmaßlichen DHL-Benachrichtigungen. Die Masche fällt dabei in die Kategorie des sogenannten „Smishing“. Eine Mischung aus SMS und Phishing. Unter Phishing versteht man das Abgreifen von bestimmten Daten.

„In der Regel geht es in solchen Fällen um Kontodaten wie Kreditkartendaten. Es kann sich aber auch um eine Abofalle oder das Ausspähen von Daten aus gespeicherten Apps handeln“, erklärt Parsya Baschiri von der Verbraucherzentrale Bremen.
Wer also eine SMS bekommt, welche vermeintlich von DHL kommt, solle auf gar keinen Fall auf einen Link klicken, betont Baschiri.

DHL verschickt keine SMS

Generell, so heißt es auf der Website der DHL „weisen wir darauf hin, dass wir Sie nie per SMS nach Ihren persönlichen Daten fragen oder zu Zahlungen auffordern.“ Wurde doch auf einen Link innerhalb der SMS geklickt, sei davon abzuraten, der Installation einer neuen App zuzustimmen, so Baschiri. „Auf die SMS sollte nicht geantwortet, sondern sie einfach gelöscht werden.“

Die Telefonnummern haben die Betrüger oft aus gehackten Datenbanken erhalten, klärt Baschiri auf. Dagegen könne man wenig tun. Um weiteren Datenlecks vorzubeugen mache es allerdings Sinn, Telefonnummern so selten wie möglich online anzugeben.

Mehr Online-Betrugsmaschen in Bremen

„Im Jahr 2023 wurden für die Stadt Bremen insgesamt 2.235 Betrugsfälle mit dem Tatmittel Internet und/oder IT-Geräte in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfasst. 2024 zeigt sich ein Anstieg der Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr“, erklärt Bastian Demann, Sprecher der Polizei Bremen. Die genauen Zahlen für 2024 befänden sich derzeit noch in der Prüfung.

In den Anstieg spiele auch ein Abbau an Bearbeitungsrückständen hinein. Denn da die PKS die abgeschlossenen polizeilichen Ermittlungen zählt, können Tatzeit und Zählung des Falls in unterschiedlichen Jahren liegen.

Die Polizei rät allen Personen, die derlei Nachrichten bekommen, Ruhe zu bewahren. Sollten im Eifer des Gefechts „Zollgebühren“ an Betrüger überwiesen worden sein, sollte man sich unverzüglich an seine Bank wenden. „Gegebenenfalls kann die Zahlung noch gestoppt oder rückgängig gemacht werden“, so Demann. Allerdings seien die Erfolgsaussichten sehr gering und Betroffene erhalten nur selten ihr Geld zurück. In jedem Fall solle bei einer Zahlung Strafanzeige erstattet werden.

Fake-SMS melden und sich beraten lassen

Neben einer strafrechtlichen Verfolgung durch die Polizei bittet auch die DHL darum, Screenshots der verdächtigen SMS oder Mails an phishing-dpdhl@deutschepost.de zu senden. Der Paketdienstleister bemühe sich nach eigenen Angaben darum, die betrügerischen Telefonnummern oder Mail-Adressen sperren zu lassen. Wer selbst eine SMS bekommen hat, kann sich bei Unklarheiten bei der Verbraucherzentrale Bremen am Altenweg 4 beraten lassen.

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