Pro und Contra günstig wohnen Wohnungen in guten und Innenstadt-Lagen sind oft nicht nur für Arbeitslose, sondern auch für Berufstätige, Rentner und Eltern schwer zu bezahlen. Foto: Marcus Schmidt
Pro und Contra

Mindestquoten für bezahlbare Wohnungen?

Von
Bürgerschaftsmitglieder der Linken und FDP äußern sich dazu

 

 

Pro

Leoonidakis Pro und cONTRA BEZAHLBARFER WOHNRAUM

Sofia Leonidakis
Fraktionsvorsitzende der Partei
Die Linke in der Bürgerschaft

Es gibt zu wenig bezahlbaren Wohnraum – und er ist ungleich über die Stadt verteilt. Gröpelingen hat über 900 Sozialwohnungen, Borgfeld keine einzige. Wer eine bezahlbare Wohnung sucht, findet sie nur noch dezentral. Selbst für Familien mit mittleren Einkommen ist Wohnraum im Zentrum kaum noch erschwinglich – oder die Miete verschlingt einen Großteil des Einkommens.

Soziale Herausforderungen, die mit Armut oder Zuwanderung einhergehen, werden hauptsächlich ohnehin armutsbetroffenen Quartieren aufgebürdet. Unsere Stadt zerfällt immer mehr in arme und reiche Stadtteile. Das ist sozial unausgewogen und Gift für die Gesellschaft – mit fatalen Folgen zum Beispiel auch für die Bildungschancen vieler Kinder.

Deshalb wollen wir als Bremer rot-grün-rotes Regierungsbündnis für sozial gemischtere Stadtteile sorgen – mit stadtteilscharfen sozialen Wohnungszielen und einer neuen mittlere-Mieten-Quote. Für soziale Vielfalt und bezahlbare Mieten in ganz Bremen!

 

Contra

ContraFynn Voigt Sprecher für Bau und Verkehr FDP

Fynn Voigt
Sprecher für Bau und Verkehr der FDP-Fraktion in der Bürgerschaft

 

Nein. Wir sind als FDP-Fraktion nicht grundsätzlich gegen soziales Wohnen. Jedoch legen wir eher den Fokus auf die Nutzung von Wohngeld und die Förderung per städtischen Wohnbaugesellschaften statt auf Sozialwohnungsquoten, um an vergünstigten Wohnraum zu kommen.

Eine Mindestquote für Sozialwohnungen macht keinen Sinn. Wenn jeder Vermieter 30 Prozent sozialen Wohnraum vermieten muss, wird er die restlichen 70 Prozent in der Regel umso teurer vermieten – um die Sozialmieten auszugleichen. So wird Wohnraum nicht günstiger, eher im Gegenteil. Ebenso Quatsch ist es, den Anteil an Sozialwohnungen in jedem Stadtteil per Gesetz auf ein Drittel zu zwingen. Die von linksgrün gewollte soziale Durchmischung hilft weder Arm noch Reich, sorgt für Konflikte und schadet der Attraktivität unserer Stadt.

Menschen lassen sich außerdem ungern vorschreiben, wo sie leben sollen. Die rot-grün-rote Regierung sollte lieber die Schaffung von Wohnraum vereinfachen, was die Wohnkosten nachhaltig senken würde.

 

 

 

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