Der Januar dreht sich für viele um gute Vorsätze. Dazu zählen vor allem: Gesünder essen, gesünder trinken, gesünder leben. Sich gute Vorsätze suchen, ist leicht. Sie wirklich einhalten? Leichter gesagt als getan. Was hier hilft, sind klare Ziele – beispielsweise sich speziell im Januar gesünder zu ernähren. Vier Wochen, das ist doch machbar, oder? Vor allem mit dem Dry January und Veganuary.
Was sind Dry January und Veganuary?
Die Gesundheitstrends Dry January und Veganuary werden mit jedem Jahr bekannter. Beim Dry January verzichten Sie vier Wochen auf Alkohol, während Sie beim veganen Januar auf vegane Ernährung umsteigen.
Das Ziel lässt sich mit einer Fastenzeit vor der eigentlichen Fastenzeit vergleichen: Den Körper entgiften, Fleischkonsum reduzieren und eine Lebensweise fördern, die freundlicher für die Umwelt und die Gesundheit ist.
Keine Sorge, das soll nicht heißen, dass Sie komplett auf die kleinen Freuden des Lebens verzichten sollen. Was Gesundheitsexperten sich vor allem wünschen, ist einfach eine ausgewogenere Ernährungs- und Lebensweise.
Der trockene Januar: Einen Monat kein Alkohol
Der „trockene“ Januar geht auf eine Gesundheitskampagne aus Großbritannien zurück, die 2013 von der Wohltätigkeitsorganisation Alcohol Change UK ins Leben gerufen wurde. In Deutschland wurde die Kampagne erstmals 2023 vom Bundesministerium für Gesundheit sowie von der Techniker Krankenkasse offiziell mitgefördert. Mit Erfolg, denn laut Statistischem Bundesamt schlägt sich der Dry January sichtbar in den Statistiken nieder:
- Im Januar 2024 sank der Alkoholabsatz gegenüber Dezember 2023 um 49,7 Prozent
- Im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2023 sank der Alkoholabsatz im Januar 2024 um 32 Prozent
Der vegane Januar: Vier Wochen vegan leben
Ähnlich wie beim Dry January geht es auch beim Veganuary um Verzicht. Vegan bedeutet, dass Sie alle Lebensmittel tierischen Ursprungs vermeiden – also nicht nur Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, sondern zudem Milch, Eier, Honig und Gelatine.
Der Veganuary geht ebenfalls auf eine Gesundheitskampagne aus Großbritannien zurück, die von der 2014 gegründeten Veganuary-Organisation ins Leben gerufen wurde. Seit 2019 verbreitete sich die Kampagne erstmals in Deutschland und wurde 2022 bereits von über 426 Unternehmen und dem deutschen Einzelhandel unterstützt – beispielsweise durch neue sowie mehr vegane Produkte im Sortiment.
Auch der Veganuary zeigt laut Statistischem Bundesamt Wirkung:
- Im Januar 2024 sank der Absatz von Fleisch gegenüber Dezember 2023 um 29,4 Prozent
- Im Vergleich zum Jahresschnitt 2023 sank der Fleischabsatz im Januar 2024 um 12,5 Prozent
So werden aus guten Vorsätzen gesündere Gewohnheiten
Eins sollte klargestellt werden: Sowohl der Dry January als auch der Veganuary sind vor allem eins: Angebote für eine bewusstere Lebensweise. Es geht also nicht um moralische Gebote oder Belehrungen. Niemand will Ihnen vorschreiben, was Sie essen oder trinken sollen, denn seien wir ehrlich: Ein guter Wein, ein frisch gezapftes Bier oder ein kunstvoller Cocktail mit Premium-Rum können in Maßen zur Lebensqualität dazugehören. Dasselbe gilt für deftige Gerichte und Klassiker aus der Region: Bremer Kohl und Pinkel oder Labskaus.
Was die beiden Trends jedoch fördern können, ist ein besseres Verständnis für eigene Verhaltens-, Lebens- und Ernährungsweisen. So können Sie die vier Wochen im Januar nutzen, um eine persönliche Inventur durchzuführen: Wie abwechslungsreich ernähren Sie sich? Was steht zu häufig auf dem Speiseplan und was fehlt laut Ernährungsexperten?
Es verlangt auch niemand, dass Sie von einem Monat zum nächsten dauerhaft kompletten Verzicht üben. Schon kleine Schritte helfen. Hier bieten Ihnen die folgenden Tipps Unterstützung und Orientierung beim gesunden Start ins neue Jahr:
Tipps für Dry January
- Tipp 1: Treten Sie den Dry January gemeinsam mit Freunden an und ermutigen Sie sich gegenseitig.
- Tipp 2: Greifen Sie zu alkoholfreien Varianten von Getränken oder genießen Sie Mocktails – also alkoholfreie Cocktails.
- Tipp 3: Rücken Sie den Genuss in den Mittelpunkt. Statt mehrere günstige Biere oder Weine, entscheiden Sie sich für einen hochwertigen Cocktail pro Woche oder ein Glas hochwertigen Wein. So rücken Sie bewussten Alkoholkonsum und das Prinzip „Klasse statt Masse“ in den Fokus.
- Tipp 4: Entscheiden Sie sich für aktive Hobbys wie Wandern oder lange Spaziergänge. So kombinieren Sie den Verzicht mit mehr Bewegung und können soziale Kontakte knüpfen. Beispielsweise in Gruppen und Vereinen wie dem Projekt 3.000 Schritte für die Gesundheit, das sich speziell an ältere Leute richtet.
Tipps für Veganuary
- Tipp 1: Auf alle Tierprodukte verzichten ist zu viel verlangt? Dann versuchen Sie zum Beispiel einen rein vegetarischen Januar. Milch- und Eiprodukte sowie Honig sind somit kein Problem.
- Tipp 2: Eine weitere Alternative ist ein pescetarischer Januar. Das bedeutet, Fisch und Meeresfrüchte sind erlaubt, Fleisch jedoch nicht. Möchten Sie wirklich langsam starten, dann reduzieren Sie einfach den üblichen Fleischkonsum, wie es Flexitarier zu tun pflegen.