„Hier ist die Rettungsleitstelle See, wo ist der Notfallort?“ Das hören Menschen auf der Nord- oder Ostsee, wenn Sie einen Notfall funken. Die Ansage kommt aus der Rettungsleitstelle See, dem Maritime Rescue Co-ordination Centre in Bremen. Die Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger DGzRS betreibt das MRCC für die deutschen Hoheitsgewässer nur aus Spenden. Auch alle Einsätze, Schiffe und Mitarbeiter kommen ohne staatliche Hilfe aus. Die DGzRS war im Jahr 2024 rund 1.800 Mal im Einsatz, wie sie diese Woche bekanntgab. Die Seenotretter haben im letzten Jahr etwa 3.000 Menschen geholfen. Allein rund 500 mussten sie aus Seenot retten oder Gefahr befreien. Seit Gründung der Gesellschaft vor 160 Jahren zählt sie mehr als 87.300 Gerettete.
Insgesamt seien es etwa 180 Festangestellte und 800 Freiwillige, die sich als Rettungsleute bei der DGzRS engagieren. Direkt an der Weser führt Marten Feddersen die Rettungsleitstelle See mit 25 Beschäftigten. Der 39-Jährige hatte Schifffahrt und Notfall-Management studiert: „Mir sind die Gefahren des Meeres bewusst und ich habe davor immer großen Respekt.“ Seit 2012 habe er bei den Seenotrettern „eine sinnstiftende Tätigkeit.“ Seinen größten Einsatz kann er nicht nennen, da jeder andere Herausforderungen mit sich bringt: „Eine der größten Such- und Rettungsmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte war sicherlich ein Einsatz im Oktober 2023, als zwei Frachter zusammengestoßen waren – zwischen Helgoland und Langeoog“, ergänzt Sprecher Ralf Baur. Feddersens Team koordiniert dafür eigene Kreuzer, andere Frachter oder Hubschrauber. Der Seenotretter erklärt: „Jeder ist verpflichtet, auf See Hilfe zu leisten.“