Paris Bremen Straßensperrung Baudirektorin Architekt Harvard Senatsbaudirektorin Iris Reuther möchte versuchsweise eine Hochstraße sperren. Harvard-Dozent Niklas Maak hält begrünte Flachdächer für geeigneter. Foto: Marcus Schmidt
Sperrungen

Hochstraße dicht statt 500 normale Straßen?

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Bremer Baudirektorin und ein Harvard-Dozent über das Pariser Modell

Die Einheimischen in Paris haben dafür gestimmt, dass 500 Straßen für den Autoverkehr gesperrt, attraktiv und lebenswerter umgebaut sowie begrünt werden sollen. Bremen geht kleinere Schritte – trotz grüner Regierungsbeteiligung. Am Rande einer Veranstaltung im Bremer Presse-Club sprachen die Senatsbaudirektorin Iris Reuther und der Architektur-Kritiker Niklas Maak darüber mit dem WESER REPORT.

Paris will dauerhaft Straßen für Autos sperren

„Wir hätten – glaube ich – keine 500 Straßen. Aber wir haben ja schon mal mit der Martinistraße angefangen,“ so die Architektur-Professorin Reuther und ergänzt: „Am aller interessantesten finde ich die Idee, die ich schon ganz lange verfolge, mal den Breitenweg, die Hochstraße im Sommer einfach zu sperren und anders zu nutzen.“ Mehr Straßen zu schließen, lehnt sie zumindest nicht ab: „Man müsste sich noch überlegen, wie das mit den Brücken funktioniert, die wir haben.“ Sie halte es für „tricky“, aber findet es nicht unvorstellbar, „einfach diese Winter- und die Sommervariante mal zu denken.“

Architektur-Kritiker spricht von „Idyllisierung“

Harvard-Dozent und Architekt Maaks meint, dass das mit Ökologie überhaupt nichts zu tun habe. „Das ist eine Idyllisierung der Stadt zu Gunsten von Touristen und Bestverdienern sowie zu Lasten großer Teil der Bevölkerung“, meint der ehemalige Paris-Student. Man könne Städte besser und sanfter autofrei gestalten und mit weniger Autos was Neues machen. Das Paris-Konzept sei „sozusagen reine Ideologie“. Einer seiner Gegenvorschläge: „Wir müssten auf der ökologischen Ebene die Millionen von Quadratmetern von Flachdächern begrünen.“ mas

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