Diese Schilder am Rande der Marsch warnen Radler und Spaziergänger seit kurzem davor, dass sie Wolfsgebiet betreten und daher vorsichtig sein sollten. Foto: Teupe
Arberger Marsch

Warnung vor dem Wolf

Von
Senatorin Kathrin Moosdorf: „Die Gefährdungslage wird deutlich überschätzt“.

Fast unmittelbar am Weser-Radweg gelegen, warnen seit kurzem mehrere Schilder vor dem Raubtier Wolf. „Achtung Wolfsgebiet“ steht auf den Schildern die aus Richtung Achim kommend am Rande der Arberger Marsch aufgestellt wurden.

Warnung: Hunde anleinen, Kinder beaufsichtigen

Auf den Schildern werden die Spaziergänger und Radfahrer weiter aufgefordert, Vierbeiner anzuleinen und Kinder zu beaufsichtigen. Außer dem handschriftlich aufgebrachten Vermerk „Achimer Jagdpächter“ weist allerdings nichts darauf hin, wer die Schilder aufgestellt hat.

Auch wer dem QR-Code auf dem Schild folgt, wird im Internet lediglich auf die Seite „Weidezone Deutschland“ geführt, auf der sich einige Informationen zum Erhalt von Weidetierhaltung, dem richtigen Verhalten bei Wolfsbegegnungen und die Forderung nach einer neuen Wolfspolitik finden. Auch warum die Schilder überhaupt aufgestellt wurden bleibt unklar, denn bislang gab es in der Marsch nur vereinzelte Sichtungen des Raubtieres.

Warnschilder können Menschen beunruhigen

Ramona Schlee, Sprecherin der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, zeigt sich daher verwundert über die Schilder: „Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft hat keine Kenntnis darüber, von wem und in welchem Umfang diese Schilder aufgestellt wurden.“

Und Schlee weiter: „Das Aufstellen solcher Schilder ist aus Sicht der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft einem sachlichen Diskurs nicht zuträglich. Durch die Gestaltung sind die Schilder dazu geeignet, Menschen zu verunsichern. Die tatsächliche Gefährdungslage wird deutlich überschätzt.“

Wölfe gehen dem Menschen meist aus dem Weg

Bis heute seien keine Übergriffe von Wölfen auf Menschen in der Region Bremen bekannt. Die Tiere würden dem Menschen normalerweise aus dem Weg gehen, wobei junge Wölfe allerdings neugieriger sein könnten als ausgewachsene Tiere. Gleichwohl sei aber der Wolf kein ungefährliches Tier, so Schlee.

Daher sei es bei Begegnungen mit Wölfen (die auch in Bremen und umzu möglich sind) sehr wichtig, Verhaltensregeln zu beherrschen. Diese habe die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft online unter „Die Verhaltensregeln bei einer Wolfsichtung“ zusammengestellt.

In Bremen gibt es kein territoriales Rudel Wölfe

In Bremen gebe es kein residentes beziehungsweise territoriales Rudel, betont Schlee. Es komme jedoch vor, dass Einzelwölfe – vor allem Jungwölfe – auch durch Bremen laufen.

Aktuelle Infos zu Wolfsterritorien und – nachweisen in Niedersachsen und Bremen finden sich online unter Wolfsmonitoring: Wolfsterritorien in Niedersachsen. Auf dieser Seite können auch Sichtungen aus Bremen gemeldet werden.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...