Oliver Burke jubelt nach seinem Treffer zum 2:1 für Werder. Foto: nordphoto / Straubmeier
2:1 in Stuttgart

Verdienter Sieg in einem intensiven Spiel

Von
Nach einem späten Siegtreffer in Stuttgart sind Werders Europa-Hoffnungen wieder ein Stück gewachsen.

Oft sind es die kleinen Siege, die am Ende im Fußball den Unterschied zwischen Erfolg und Niederlage ausmachen. Das war bei Werders 2:1(1:1)-Erfolg beim VfB Stuttgart nicht anders. Entscheidende Duelle gingen an die Bremer, denen in dieser Form weitere Verbesserungen in der Tabelle absolut zuzutrauen sind.

„Ich bin sehr stolz auf diese Leistung und auf die gesamte Mannschaft. Das war ein ganz wichtiger Sieg. Das gibt uns noch mehr Selbstvertrauen“, sagte Oliver Burke nach der Partie. Mit seinem  Ausgleichstor nach 32 Minuten und dem späten Siegtreffer in der Schlussminute der regulären Spielzeit hatte der Schotte entscheidenden Anteil daran gehabt.

Burke überfordert Abwehrspieler

Burke war einer von denen im Werder-Auswärtsdress, die ihre persönlichen Duelle auf beeindruckende Weise für sich entschieden hatten. Mit seinen Sprints überforderte der Stürmer seinen Gegenspieler Julian Chabot. Die Muskulatur des Stuttgarter Abwehrchefs war den Anforderungen nicht gewachsen. Noch vor der Pause musste sich der Abwerhrhüne angeschlagen auswechseln lassen.

Beispiel Nummer zwei: Marco Friedl, der sich ein höchst interessantes Duell mit  Nick Woltemade lieferte. Dass der Ex-Bremer mehr und mehr genervt war, lag auch an der Intensität, mit der Friedl die Zweikämpfe annahm. Am Ende riskierte der bereits verwarnte Woltemade in einem Zweikampf mit Mitchell Weiser zu viel – auch wenn sich alle hinterher einig waren, dass die zweite Gelbe Karte, gleichbedeutend mit dem Platzverweis, eine überzogene Entscheidung von Schiedsrichter Daniel Schlager war.

Woltemade fliegt vom Platz

Ausgerechnet gegen Werder. Nick Woltemade hatte sich sein Wiedersehen mit den ehemaligen Bremer Mitspielern sicher anders vorgestellt. Nach 57 Minuten vergab er eine sehr gute Kopfballchance, um seine Stuttgarter in Führung zu bringen. Acht Minuten später war die Partie für den Stürmer vorzeitig beendet.

Nach gutem Beginn brachte ein verlorenes Laufduell Werder erstmal ins Hintertreffen. Romano Schmid, der für einen Moment die Linksverteidigerposition übernommen hatte, sah bei einem tiefen Pass von Angelo Stiller gegen Leonidas Stergiou nicht gut aus. Da auch Zetterer zu spät kam, schob der Stuttgarter außen schließlich den Ball zum 1:0 für die Gastgeber ins leere Tor (19.).

Burke gleicht aus

Doch Werder hat eben dieses Selbstverständnis zurück, jederzeit mit einer Aktion wieder ins Spiel kommen zu können. In dem Fall war es Marvin Ducksch, der einen Schmid-Pass festmachte. Mitchell Weiser setzte sich im Mittelfeld durch und schickte Burke mit einem präzisen Pass in die Tiefe. Burke vollendete sicher zum 1:1 (32.).

Die Partie wogte hin und her. Beide Mannschaften drückten aufs Tempo. Beide erarbeiteten sich Chancen. Obwohl Werder am Ende mehr Schüsse aufs Tor abgegeben hatte, sahen die Statistiker Stuttgart bei der Zahl der erwarteten Tore leicht vorne.

In Überzahl, gegen nun tiefer stehende Gastgeber, tat Werder sich schwerer als zuvor die richtigen Räume zu finden, um Gefahr vor dem Tor zu erzeugen. Doch dann kam die 90. Minute und der eingewechselte André Silva behauptete sich im Zweikampf an der Seitenlinie. Über eine Zwischenstation kam der ebenfalls eingewechselte Bittencourt an den Ball, hatte plötzlich viel Wiese vor sich und bediente den kreuzenden Burke mit einem feinen Pass. Wieder war Burke einen Schritt schneller als sein Verteidiger, nahm den Ball direkt und traf zum 2:1 für Werder.

Werners Fazit

„Wir wollten immer wieder Angebote hinter die letzte Kette schaffen und auch da mit Oliver Burke die Tiefe suchen. Das hat zu guten Chancen am Anfang geführt. Auch der VfB hatte seine Möglichkeiten und die Gelb-Rote Karte hat uns da sicher geholfen. Für uns ist das ein tolles Ergebnis und ich kann nur den Hut ziehen vor der Leistung meiner Mannschaft. Wir haben die Marke der Vorsaison, mit den 42 Punkten eingeholt und wollen weitere Zähler draufpacken“, lautete das Fazit von Cheftrainer Ole Werner.

Die nächste Gelegenheit dazu besteht am Karsamstag um 15.30 Uhr gegen den VfL Bochum.

Werder: Zetterer – Stark, Friedl, Pieper – Weiser, Stage (78. Bittencourt), Lynen, Schmid (90.+2 Grüll), Agu (84. Köhn) – Ducksch (84. Silva), Burke

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...