Rund 60 Gäste, Weggefährten des verdienstvollen Osterholzer Kulturförderers und Politikers Klaus von Düring „KvD“, folgten einer Einladung der Familie anlässlich des Gedenktages: Denn am 11. April hätte der 2019 Verstorbene seinen 100. Geburtstag gefeiert. Die Enkelin Annabell von der Wense initiierte mit der Familie den Tag zu Ehren ihres Großvaters Klaus von Düring auf dem Anwesen im Ritterhuder Ortsteil Stendorf, wo die Familie von Düring anfangs Obstbau und später Landwirtschaft betrieb.
„Der schnelle Klaus wäre heute 100 Jahre alt geworden“, sagte der ehemalige Oberkreisdirektor Hans Dieter von Friedrichs im Grußwort an seinen verdienten früheren Kulturamtsleiter. 22 Jahre lang war der ehemalige Oberkreisdirektor Chef des Jubilars. Er schätzte von Dürings faire, großzügig dem Leben zugewandte Art, „man konnte sich auf ihn verlassen“. An große Momente erinnerte von Friedrichs, wie die Initiative zur Roselius-Sammlung in Worpswede, den Kontakt zu Jan Vogeler und vieles mehr.
Ferner habe von Düring das Dorfhelferinnen-Projekt und die ländliche Erwachsenenbildung gefördert. „Menschlichkeit, Klarheit und viel Mut“ sprach von Friedrichs seinem ehemaligen geschätzten Amtsleiter aus. „Man konnte ihn für gute Ideen begeistern“, erinnerte sich auch die langjährige Mitarbeiterin und Kreisarchivarin Gabriele Jannowitz-Heumann. Er habe die internationale Kultur im Landkreis gefördert.
Von den 1930er Jahren an bis Ende der 1960er Jahre betrieb die Familie von Düring in Stendorf ein Obstgut. Wegen Personalmangels wurden die Obstbäume gerodet. Anschließend betrieb Klaus von Düring Landwirtschaft und engagierte sich in der Kreistagsfraktion der CDU, 1967 kandidierte er sogar für den Landtag. Weil er sich besonders der Kultur widmete und 1994 eine Vogeler-Ausstellung in Moskau organisierte, ernannte ihn von Friedrichs zum Kulturreferenten.
Von Düring erhielt zahlreiche Auszeichnungen, wie das Niedersächsische Verdienstkreuz, das Bundesverdienstkreuz und die Ehrenmedaille der ehemaligen Herzogtümer Bremen-Verden. Die Förderung der Museen im Landkreis lag ihm besonders am Herzen. Auf Stellwänden erinnerten Bilder und Berichte an die besonderen Stationen im Leben des geehrten Kunstförderers.
Sohn Hasso von Düring freute sich mit der Familie über die zahlreichen Gäste, die Weggefährten seines Vaters. Er habe immer große Hochachtung vor seinem Vater gehabt und lobte die Idee der Enkelin Annabell von der Wense.
„Als Kind war der Hof Am Brandberg meine zweite Heimat und vor sieben Jahren bin ich hierhergezogen“, so die Enkelin. Sie habe die Spuren des Großvaters überall erspürt. Er habe viele Menschen mit seiner Art und seinem Engagement berührt und bewegt. „Er war ein cooler Typ, neugierig und offen, er besuchte uns Enkel sogar im Ausland und nahm aktiv an unserem Leben teil“, erinnerte Annabell von der Wense.