
Foto: CDU Bremen
Pro
Michael Jonitz
Sprecher für Mobiltät der CDU-Bürgerschaftsfraktion
Die Wallanlagen sind Bremens grüne Oase – nicht Radrennstrecke. Fußgänger schlendern, Kinder tollen, Angestellte verbringen hier ihre Mittagspause und Hundebesitzer gehen mit ihren Vierbeinern Gassi. Wer da mit dem Rad hindurch schießt, stört und riskiert Unfälle. Seit elf Jahren endet die Fahrradstraße Rembertistraße im Nichts. Radfahrer werden sehenden Auges in den Engpass über den Präsident-Kennedy-Platz auf die Bürgermeisterin-Mevissen-Brücke Richtung Bischofsnadel geführt. Dort knallt es: Spaziergänger gegen Radfahrer, Lastenräder gegen Kinderwagen. Jeder, der da durchgeht, kennt das Problem. Die Lösung? Umleiten. Bremen hat längst Radpremiumrouten gebaut: breit, sicher, schnell, aber bisher ohne Verbindung. Dazu müssen bestehende Regeln klar durchgesetzt werden, das Rad Schieben statt fahren. Und: mehr Rücksicht! Radfahrer müssen ihr Tempo anpassen und auf Fußgänger achten – nicht umgekehrt. Die Wallanlagen sind ein Ort zum Erholen und Verweilen, nicht zum Rasen.

Foto: Die Grünen
Contra
Ralph Saxe
Verkehrs- und umwelt-politischer der Grünen
Radfahren in den Wallanlagen bleibt trotz Verbotsfantasien erlaubt. Die denkmalgeschützten Wallanlagen sind wie viele Grünzüge auch traditionelle bremische Verkehrswege. Denn Fußverkehr und Radfahren sind für die innerstädtische Mobilität wesentlich. Ein gutes Miteinander ist Kern unseres Innenstadtkonzeptes. Eine neue Brücke könnte die Engstelle Bischofsnadel merklich entlasten. Auch diese würden Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrerinnen und Radfahrer gemeinsam nutzen. Die Wege der Grünanlagen sind gelebte „Shared Spaces“, weder Rennstrecke noch Chill-Area. Während alle die Bewegung und das Grün genießen, sind Aufmerksamkeit und Rücksicht hier die wichtigste Verkehrsregel. In einem Jahr gab es in den Wallanlagen vier Unfälle, einen mit einem Fußgänger. Wer mehr Verkehrssicherheit will, tut etwas gegen zugeparkte Fußwege, schafft mehr Platz für Fuß- und Radverkehr, macht das Abbiegen von Autos sicherer und Tempo 30 zur Regel, statt einen Unfall-Hotspot im Park herbeizureden.







