Im Zuge der Neuausrichtung soll der Standort Achim zu einem Fachkrankenhaus werden. Die Abteilungen Unfallchirugie und Allgemeine Innere Medizin werden geschlossen. Foto: Bruns
Neuausrichtung

Klinik Achim wird neu ausgerichtet

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Im Krankenhaus Achim werden Abteilungen geschlossen. Die Mitarbeiter stehen vor großen Herausforderungen.

Der Aller-Weser-Klinik (AWK) mit ihren rund 850 Mitarbeitern an den Standorten in Verden und Achim stehen große Veränderungen bevor: Eine Neuausrichtung der Einrichtung soll vor allem den Standort Verden sichern, während Achim zum 1. Januar 2026 als Fachkrankenhaus geführt wird, die Abteilungen Unfallchirugie und Allgemeine Innere Medizin geschlossen und Betten abgebaut werden. Bei einer nur 13 Minuten dauernden Mitarbeiterversammlung erklärte die Geschäftsführung bereits, dass 18 Mitarbeiter ihre Kündigung erhalten. Das sei aber erst die Spitze des Eisberges, ärgern sich Mitarbeiter und Kommunalpolitiker.

Mitarbeiter aus Achim werden auf andere Standorte versetzt

Nach einer Mitarbeiterinformation müssen wegen der notwendigen Neuausrichtung und Teilschließung sogar 23 Mitarbeitende das Unternehmen verlassen, von denen fünf allerdings ein Weiterbeschäftigungsangebot bei der Aller-Weser-Care erhalten. 15 weitere Mitarbeiter hätten zudem die Wahl, ob sie das Unternehmen verlassen oder das Arbeitsverhältnis zu geänderten Konditionen fortsetzen wollen. Und: gleich 83 Mitarbeitende werden danach auf andere Arbeitsplätze an den Standorten Achim oder Verden versetzt.

Im Klartext heißt das, es gibt Änderungskündigungen, bringt es ein Mitarbeiter auf den Punkt. Das könne heißen, dass es Lohngruppen runter geht und man wahrscheinlich auch noch nach Verden wechseln müsse. Akzeptiere man das nicht, werde die Kündigung wirksam. Selbst nach langjähriger Mitarbeit gebe es bei einem Ausscheiden dann keine Abfindungen, weil man ja hätte bleiben können, zeigt sich der Mitarbeiter empört.

Die Neuausrichtung soll den Erhalt des Krankenhauses sichern

„Die nun anstehenden Veränderungen stellen viele von unseren Mitarbeitenden vor große Herausforderungen“, räumt Geschäftsführerin Marianne Baehr auf der AWK-Homepage ein. Zeigt sich aber zugleich zufrieden, dass man die meisten Mitarbeiter weiter beschäftigen könne. „Wir haben um jeden Mitarbeiter gekämpft und gewährleisten mit der Neuausrichtung den Erhalt des Standortes“, erklärt Baehr.

Bei der Aller-Weser-Klinik gibt es nur noch einen Akutversorger

Es gebe bei der AWK künftig nur noch einen Akutversorger, der auch in Verden sein müsse. Für die Mitarbeiter sei ein Wechsel nach Verden zwar schlimm, sie könnten dort aber zu den gleichen Konditionen weiter arbeiten, erklärt Baehr. Zudem habe man darauf geachtet, dass der größte Teil der wechselnden Mitarbeiter auch aus dem Raum Verden komme.

Das Krankenhaus Achim wird zur Fachklinik

Der Standort Achim soll ab 2026 auch als Fachklinik für Orthopädie und Geriatrie geführt werden. Um den Rückzug aus der Grundversorgung abzufedern, wird zudem noch eine Notfallambulanz eingerichtet, die werktags (8 bis 20 Uhr) geöffnet ist. Die durch den Bettenabbau frei werdenden Flächen sollen künftig an ambulante Praxen vermietet werden. Durch die Neuausrichtung der Krankenhäuser sollen vor allem Kosten gesenkt werden, um das drohende 20-Millionen-Defizit im nächsten Jahr abzuwenden.

Am Standort Verden wird investiert

Unterdessen wird am Standort Verden investiert: Dort soll für rund 70 Millionen Euro auch ein Neubau für die Notaufnahme auf dem Gelände am Burgberg entstehen.

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