Die Vorbereitungen für das Erzählfestival Feuerspuren laufen auf Hochtouren. Am ersten Novemberwochenende erwartet die Besucher wieder ein fantasievolles Festival – mit flammender Jonglage auf mehreren Bühnen und fantasievollen Geschichten an ungewöhnlichen Orten.
Die Feuerspuren – ein vielsprachiges Erzählfestival
Schon traditionell locken die Feuerspuren im tristen Herbst in den Bremer Westen. Ein vielsprachiges Erzählfestival, organisiert von Kultur vor Ort und dem Bürgerhaus Oslebshausen. Die Lange Nacht des Erzählens gibt wieder den Auftakt für das abwechslungsreiche Treiben. Allerdings treten die renommierten Erzähler und Musiker wie Julia Klein, Katinka Kraft, Johanna Wollin, Radka Raykova oder Andy Einhorn dieses Jahr nicht im Lichthaus, sondern im Bürgerhaus Oslebshausen (Am Nonnenberg 40) auf.
Die Lange Nacht des Erzählens
Die Künstler stellen sich ins Rampenlicht und performen auf Spanisch, Englisch, Bulgarisch und Deutsch. Julia Klein, künstlerische Festivalleiterin, verrät das Geheimnis des Pinguins, der es auf die Titelseite geschafft hat. Kraft rückt Wale und ihre sphärischen Gesänge ins Blickfeld. Johanna Wollin erzählt vom Zuhause sein zwischen den Stühlen.
Musikalisch begleiten den Abend Radka Radkova und Andy Einhorn mit Gesang und instrumental. Die Lange Nacht des Erzählens beginnt um 19 Uhr (Einlass 18 Uhr, freie Platzwahl).Wegen der begrenzten Plätze sollte man sich unter der Rufnummer 0421-989 97 00 zeitig Karten im Vorverkauf sichern (Eintritt: 18, ermäßigt 10 Euro).
Geschichten und flammende Jonglage entlang der Lindenhofstraß
Nach dem Auftakt startet das bunte Feuerspuren-Treiben dann am Sonntag, 9. November, richtig durch: In der Zeit von 14.30 bis 18 Uhr werden überall rund um die Lindenhofstraße Geschichten zum diesjährigen Feuerspuren-Motto „SICHTBAR“ erzählt. An über 20 ungewöhnlichen Stationen und auf der Straße treten in diesem Jahr über einhundert Erzähler mit ihren Geschichten auf. Das Motto „SICHTBAR“ nimmt das Sehen selbst in den Blick: Wer steht im Rampenlicht und wer im Dunkeln? Worauf richten sich die Scheinwerfer der Öffentlichkeit, wer fällt hintenüber? Sichtbar sein ist politisch.
Nur wer gesehen wird, wird wahrgenommen. Deswegen bereiten die Feuerspuren in diesem Jahr die Bühnen für die Unsichtbaren. Dazu Julia Klein: „Wahrgenommen zu werden ist mehr denn je Voraussetzung, um mitzureden und mitzubestimmen. Wir haben ein brisantes Thema gewählt und sind gespannt, auf all die Geschichten, die dazu erzählt werden. Beim Festival hören wir den Leisen zu, finden verborgene Geschichten und wenig beachtete Biografien, ändern den Blickwinkel und entdecken neue Perspektiven auf bekannte Stoffe.“
16 Erzählstationen an ungewöhnlichen Orten bei den Feuerspuren
Eine Erzählstation widmet sich übrigens dem Thema „Nie wieder! Jetzt handeln!“, ergänzt durch eine eigene Ausstellung zum 9. November 1938 in Gröpelingen. Eine besondere Erzählpremiere feiern die Teilnehmer der Deutschkurse der VHS und des Kurses „Mama lernt Deutsch“ sowie die Kinder und Jugendlichen aus verschiedenen Schulprojekten. Die erzählerischen Darbietungen starten an 16 Erzählorten (Waschcenter, Nagelstudio, Bauernhof, Borgward-Bus, Erzähljurte, Einzelhandelsgeschäften, Vereinsräumen und in der Moschee) jeweils um 15, 15.50, 16.40 und 17.30 Uhr. Frühzeitiges Erscheinen ist ratsam, denn wenn die Erzählungen begonnen haben, ist kein Einlass mehr möglich.
Flammende Jonglage und verkaufsoffener Sonntag
Auf mehreren Bühnen gibt es zudem heiße Musik, Akrobatik und flammende Jonglage von den Künstlergruppen Flamba (Hamburg) und Lenn Fei (Bremen), Feuerfarben (Bremen), Element of Firedance (Augsburg) und O Wow Show (Berlin). Außerdem findet an diesem Tag von 13 bis 18 Uhr ein verkaufsoffener Sonntag im Sander Center, in der Waterfront Bremen und in den Einzelhandelsgeschäften in Gröpelingen und Oslebshausen statt.
Mit Beginn der Dunkelheit stimmt die Sambagruppe Monte Monja die Teilnehmer am Werftarbeiter-Denkmal (17.50 Uhr) dann auf den stimmungsvollen Lichterumzug ein, der zum Bibliotheksplatz führt, wo die Feuerspuren bei einer Abschluss-Feuershow enden.







