Sherlock Holmes in Bremen. Nach dem „Mord im Schnoor“ 1888/89 zieht es den englischen Meisterdetektiv im März 1889 noch einmal an die Weser. Diesmal sind es vergiftete Lebensmittel und mysteriöse Erpresserbriefe die Holmes und den Bremer Apotheker Johannes Hellmann beschäftigen. Dazu gesellt sich die Suche nach Oscar Dubois, einem verschwundenen Verlobten.
Sherlock Holmes tauscht in „Die Tauben von St. Stephani“ zum zweiten Mal die Baker Street gegen die Schönhausenstraße im Bremer Viertel.
Sherlock Holmes ermittelt wegen der Erpressungen

Das Cover zeigt bereits den Turm von St. Stephani, in dem sich auch ein Taubenschlag befindet. Foto: Bollmann
Diesmal ermittelt er im Zuge von Erpressungen. Auf dem Überseedampfer SS Weser sind vergifteter Wein, vergiftetes Bier (St. Pauli Girl) der St. Pauli Brauerei und vergiftete Pralinen der Süßwarenfabrik Arndt aufgetaucht. Direkt danach sind in drei Bremer Firmenhäusern Erpresserbriefe aufgetaucht – überbracht mit Brieftauben. Die Forderung: Jeweils ein Diamant in Rosinengröße, mit denen die Tauben wieder auf Reise geschickt werden sollen. Forderungen, die alle Unternehmen erfüllten. Unterstützt durch den jungen Apotheker Johannes Hellmann beginnt Holmes zu ermitteln, wie die giftigen Substanzen in die Lebensmittel gelangen konnten und wohin die Tauben mit dem Lösegeld geflogen sind. Ermittlungen, die Holmes und Hellmann zur St. Pauli Brauerei an der Bleicherstraße führten. Genauso wie zur Kaiserbrauerei Beck & Co und in den Kirchturm von St. Stephani, wo sie im Taubenschlag auf Spuren der Erpressung stoßen …
Holms und Hellmann stoßen auf eine Wasserleiche
Zugleich gilt es für die beiden auch noch das Verschwinden des französischen Bräutigams aufzuklären. Bei der Suche nach ihm stoßen Holms und Hellmann auf eine Wasserleiche – ein toter Franzose der bei Vegesack aus der Weser geborgen wurde. Dabei handelte es sich um den kleinen Bruder von Oscar Dubois, den Holmes und Hellmann wenig später bei der Brauerei Beck & Co aufspüren können. Ein Krimi, der als Erpressung begann, endet dank Holmes detektivischer Brillanz schließlich in einem tödlichen Duell zwischen Gnade und Gesetz. Womit Sherlock Holmes nach „Mord im Schnoor“ auch seinen zweiten Bremer Fall meisterlich gelöst hat.
Karina Skwirblies „Die Tauben von St. Stephani“, Schünemann Verlag, 22 Euro, ISBN 978-3-7961-1244-7.






