Viele Anwohner in Hemelingen sind erzürnt: Seit Monaten türmt sich am Rande des früheren Könecke-Geländes an der Ahlringstraße der Müll. Abfälle aller Art werden einfach am Straßenrand entsorgt, darunter Sofas, Betten, Kühlschränke, Autoreifen, Essensreste und sogar Sondermüll. Es wurden auch schon Ratten gesichtet und beim Ortsamt gemeldet, berichtet der Kommunalpolitiker Yunas Kaya, der auch Mitglied der Umweltdeputation ist. Durch die Müllablagerungen sieht er ernsthafte Gesundheitsprobleme und fordert Bürgermeister Andreas Bovenschulte auf, dass Thema endlich zur Chefsache zu machen.
Der illegale Müll ist ein Problem
Die Problematik mit den illegalen Müllablagerungen ist nicht neu: Bereits im April 2024 thematisierte die CDU in einer öffentlichen Sitzung die illegalen Müllansammlungen mitten in den Zentren der Stadtteile. Die Bürgerschaftsabgeordneten Hartmut Bodeit und Martin Michalik kritisierten schon damals die mangelnde Erreichbarkeit der Behörden: „Man telefoniert von einem zum anderen und keiner ist zuständig“, so Bodeit. Und, ähnlich verhält es sich bis heute an der Ahlringstraße. „Das ist Privatgelände. So lange wird nicht gehandelt“, klagt Kaya.
Hermening: Auch nach dem Rattenerlass ist nichts passiert
Es gab bereits mehrere Gespräche mit dem Ortsamtsleiter Jörn Hermening, ohne dass es etwas gebracht hätte und auch nach dem Rattenerlass sei noch nichts passiert. „Es ist echt ärgerlich“, räumt Hermening ein: Der Beirat habe schon gefordert ‚sofort abräumen‘, da Gefahr im Verzug sei – nur passiert sei nichts. „Wir sind schon mit verschiedenen Behörden aktiv. Leider mit null Erfolg“, berichtet Hermening. Da es sich um Privatgelände handele, seien der Ortspolitik die Hände gebunden. Dabei seien gegen den – insolventen – Besitzer schon Strafen verhängt worden. „Es ist furchtbar. Wir haben aber noch Hoffnung“, erklärt Hermening. Die Stadt habe nämlich ein Vorkaufsrecht für das Gelände und von einem Besitzerwechsel verspreche er sich eine Verbesserung der Situation.
Kümmert sich der Besitzer nicht um die Beseitigung vom Müll drohen Zwangsgelder
„Da es sich bei dem angesprochen Gelände um ein Privatgrundstück handelt, ist ein reguläres Beräumen der Flächen, wie bei anderen illegalen Ablagerungen im öffentlichen Straßenraum nicht möglich. Bei Privatgrundstücken sind die jeweiligen Eigentümer für die Beräumung ihrer Grundstücke zuständig“, erklärt Jan Raue, Referatsleiter Stadtsauberkeit bei der DBS. DBS habe aber die Möglichkeit, Beräumungen durch den Eigentümer anzuordnen und Zwangsgelder festzusetzen. „Sofern dieses Zwangsmittel nicht den gewünschten Erfolg erzielt, hier die Beräumung des Grundstücks durch den Eigentümer, kann gleichermaßen eine Ersatzvornahme durch DBS angedroht und durchgeführt werden“, so Raue weiter. Für das Könecke-Gelände sei ein solches Verfahren in Gang gesetzt: „Derzeit befindet sich DBS in der operativen Vorbereitung der Ersatzvornahme, um diese im vierten Quartal 2025 durchzuführen.“
Yunas Kaya: Es muss konsequent gegen Müllsünder vorgegangen werden
„Das private oder öffentliche Flächen, wie etwa beim Könecke-Gelände oder dem Altkleidercontainer in Arbergen, zu Müllhalden verkommen, darf nicht zur Norm werden“, findet Kaya während er die Bescherung an der Ahlringstraße in Augenschein nimmt. Dabei zeigte sich übrigens auch, dass neben privaten Sperrmüll und Abfällen, scheinbar auch gewerblicher Müll und Dämmmaterialien abgeladen wurden. „Wir müssen einfach dahin kommen, dass die Stadt sauberer wird und konsequenter gegen Müllsünder vorgegangen wird“, meint Kaya.






