Beim Versuch den Bereich passieren rutscht der Vorderreifen des Lastenrades in das Gleisbett hinunter. Selbst das unbeladene Lastenrad ist für eine Person kaum zu sichern. Foto: Bollmann
Waller Stieg

Das Rad rutscht direkt ins Gleisbett

Von
Der ADFC bemängelt die Barrierefreiheit der Umlaufsperre am Waller Stieg. Der Bereich ist gefährlich.

Die Querungs-Situation am Waller Stieg ist sehr gefährlich:

Sandra Conrad-Juhls hat große Schwierigkeiten die Drängelbügel zu durchqueren. Bei dem Versuch durchzukommen, rutscht das Vorderrad ins Gleisbett. Foto: Bollmann

In der vergangenen Woche haben wir uns selbst einmal ein Bild von der Querungs-Situation an den Umlaufsperren oder auch Drängelbügeln genannten Absperrungen an der Gleisen am Waller Stieg gemacht. Das Ergebnis: Selbst mit normalen Rädern sind die Absperrungen nur mit Geschick oder absteigen zu passieren. Für die meisten Lasten-, Dreiräder, Tandems oder Räder mit Hängern ist an der Umlaufsperre Endstation. Vor allem Räder mit langem oder breitem Radstand können den Bereich nicht passieren. Das Rad landet direkt im Gleisbett.

Nur mit Vorsicht und Geschick ist es Miriam gelungen ihr noch recht kleines Dreirad durch den Bereich zu manövrieren. Foto: Bollmann

Beim zweiten Versuch mit dem Tandem gelingt es Miriam und ihrem Vater Joachim Meisner nicht, das Rad sicher durch die Umlaufsperre zu bringen. Foto: Bollmann

Nur Räder mit einem kurzen Radstand können den Bereich beim Waller Stieg passieren

Lediglich mit ihrem recht kurzen Dreirad ist es Miriam Meisner gelungen, den Bereich mit Mühe zu passieren. Bei dem Versuch mit ihrem Vater und Tandem den Bereich zu passieren, rutsche das Vorderrad ab. Genaus ging es Sandra Conrad-Juhls mit ihrem Lastenrad. Das Vorderrad rutschte ins Gleisbett und konnte nur mit Mühe gesichert werden. Noch größere Probleme hatte Tim mit seinem Dreirad, der den Bereich unmöglich passieren konnte. Er machte kehrt, weil er das 50 Kilo schwere Gefährt nicht hätte sichern können. Alles keine Einzelfälle. Der nächste Radler kam mit unbeladenen Hänger der gleich drei mal umgesetzt werden musste, damit er durch die Drängelbügel passte. Der nächste Radler war mit Hundehänger unterwegs und ließ den Vierbeiner erst einmal aussteigen, bevor es durch die Barriere ging.

Die Umlaufsperren müssen umgestaltet werden

Wegen dieser Schwierigkeiten den Bereich zu passieren hat der ADFC schon im Oktober den Zustand bemängelt und Abhilfe gefordert. „Auch Menschen mit Behinderungen fahren Fahrrad, das wird nur zu oft vergessen“, sagt ADFC-Bremen-Vorstand Ronald Gotthelf klar. „Die Vorgaben der Bremer Richtlinie zur barrierefreien Gestaltung baulicher Anlagen des öffentlichen Verkehrsraums müssen beachtet und umgesetzt werden“, stellt Gotthelf klar. Das heißt im Klartext: Die Umlaufsperren müssen umgestaltet werden oder ganz weg. Denn auch aus verkehrstechnischer Sicht scheinen sie nicht notwendig. Auf beiden Bahnstrecken, vor denen Radler ausgebremst werden sollen, ist lediglich die Hafenbahn für Rangierfahrten im Einsatz und da beträgt die Maximalgeschwindigkeit 25 km/h.

Mit seinem fast 50 Kilogramm schweren Dreirad hat Tim keine Chance den Bereich zu passieren. Das Vorderrad würde ins Gleisbett rutschen und er könnte es nicht sichern. Foto: Bollmann

Gleich drei mal musste dieser Passant den unbeladenen – Hänger umheben, bevor er durch die Drängelbügel passte. Foto: Bollmann

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner