Heuschrecke Die Bulgarische Steinschrecke (Nocaracris bulgaricus) ist flugunfähig und relativ plump. Sie verlässt sich auf ihre Tarnung. Foto: Bollmann
Buchtipp

Einblicke in die Welt der Heuschrecken

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Grashüpfer und Grillen gehören zur Insektenordnung Orthoptera. Wie viele Arten Heuschrecken es gibt? 30.000!

Grashüpfer, Grillen und Heupferde bilden zusammen die Insektenordnung Orthoptera, was auf Deutsch Heuschrecken bedeutet. Schon wegen der von ihnen produzierten Geräusche haben die Tiere seit jeher Menschen fasziniert. Umso erstaunlicher ist es da, dass diese weltweit rund 30.000 Arten umfassende Insektenordnung von Menschen wenig beachtet wird und selbst in der Wissenschaft nicht viel über sie bekannt ist.

Die in den australischen Alpen vorkommende Kosciuscola tristis (im Bild ein Männchen) wird auch als Chamäleon-Heuschrecke bezeichnet, da sie die Farbe wechselt. Foto: Bollmann

Die Welt der Heuschrecken ist ein gutes Übersichtswerk

Erst in den vergangenen Jahren wurden einige Studien zur Verbreitung, Ökologie und Biologie der Heuschrecken veröffentlicht. In dem Buch „Die Welt der Heuschrecken – Faszinierende Lebensweise, unterschätzte Vielfalt“ geben Martin Husemann und Oliver Hawlitschek einen Einblick in die Welt der Insekten und haben ein gutes Übersichtswerk vieler renommierter Autoren geschaffen.

Übersichtlich gegliedert, geht es im ersten Kapitel des Buches zunächst um die Evolution und den Stammbaum der Heuschrecken, die sich im Verlauf von 300 Millionen Jahren immerhin von einer zu 30.000 Arten entwickelt hat. Darunter auch Ödlandschrecken, Hawaiianische Grillen oder die in Dunkelheit lebenden Höhlenschrecken.

Die Rolle der Grashüpfer in Nahrungsnetzen

Im zweiten Kapitel geht es dann um die Biologie und Ökologie der Heuschrecken, ihrer Rolle in den Nahrungsnetzen, den Geheimnissen ihres Paarungsverhaltens aber auch ihrer Rolle als Bestäuber von Orchideen, wie etwa durch die Seidengrillen auf den Maskarenen. Im dritten Kapitel geht es dann um die Plagen, die vor allem durch die massenhafte Vermehrung der Wanderheuschrecken hervorgerufen werden. Ein eigenes Kapitel ist natürlich auch dem Gesang und Hören der Tiere gewidmet, schließlich gelten sie als die Musiker der Insekten und der Grashüpfer sogar als Talentiertester aller Heuschrecken.

Das Cover des Buches zeigt bereits ein besonders staatliches Exemplar einer Heuschrecke, die Stachelige Teufelsschrecke. Foto: Bollmann

Grillen und Grashüpfer gibt es auf allen Kontinenten

Alleine über 100 Seiten sind dem fünften Kapitel gewidmet, in dem es um die Vielfalt geht. Das Spektrum reicht dabei von Australien mit einer Gruppe unterirdisch lebender Heuschrecken, den Dornschrecken in Asien, der Atlantischen Küstengrille in Europa, der giftigen Kegelkopfschrecken in Afrika oder der Pferdekopfschrecken in Amerika.
Weitere Kapitel befassen sich mit der Forschung, dem Schutz der Heuschrecken und kulturellen Aspekten.

Autor: Martin Husemann, Oliver Hawlitschek, Die Welt der Heuschrecken, Haupt Verlag, 38 Euro, ISBN 978-3-258-08434-3.

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