Zwei die wissen müssten wie es geht: Co-Trainer Christian Groß (l.) agierte während seiner aktiven Karriere in der Defensive. Im Training legte sein Cheftrainer Horst Steffen unter der Woche den Fokus auf Zweikampfführung. Stark (r.) gilt als Option für die Startelf. Foto: nordphoto GmbH / gumzmedia Zwei die wissen müssten wie es geht: Co-Trainer Christian Groß (l.) agierte während seiner aktiven Karriere in der Defensive. Im Training legte sein Cheftrainer Horst Steffen unter der Woche den Fokus auf Zweikampfführung. Stark (r.) gilt als Option für die Startelf. Foto: nordphoto GmbH / gumzmedia
Werder vor Augsburg

Baustelle Abwehrkette

Von
Steffen prüft Optionen für die Verteidigung – Fokus auf Zweikampfquote und Stabilität

Es hätte ein Wiedersehen nach langer Zeit werden können. Zwölf Spieltage lang trainierte der ehemalige Werderaner Sandro Wagner den kommenden Gegner der Grün-Weißen, den FC Augsburg. Wagner stand unter anderem mit Geschäftsführer Clemens Fritz und Peter Niemeyer für Werder auf dem Platz. Vor zwei Wochen zog der Verein nach nur zehn Punkten und Tabellenplatz 14 die Reißleine und stellte Wagner frei. Neu an der Seitenlinie steht Interimstrainer Manuel Baum.

Werder erwartet kompakte Augsburger

Unter Baum sieht Cheftrainer Horst Steffen Augsburg deutlich kompakter als noch unter Wagner, dessen Spiele kaum noch eine Rolle spielen würden: „Jetzt unter Baum müssen wir geduldig sein und uns flüssig durchkombinieren.“ Fehler im Zentrum würden die Augsburger direkt bestrafen, das habe unter anderem der Sieg gegen Leverkusen gezeigt.

„Es wird eine Partie sein, die uns vor Herausforderungen stellt. Augsburg hat binnen zwei Spielen eine Stabilität erreicht, dass ich sage: Das ist eine gute Bundesligamannschaft“, blickt Steffen auf die Partie.

Steffen muss Abwehr umbauen

Beide Teams werden am heutigen Samstag in der WWK Arena ihre Abwehrreihen gezwungenermaßen kräftig umbauen müssen. Mit Chrislain Matsima fehlt den Fuggerstädtern ein echter Dauerbrenner. Bislang absolvierte der 23-Jährige jede Minute für den FCA. Nach seiner fünften Gelben Karte gegen Eintracht Frankfurt fehlt er den Augsburgern – genau wie Karim Coulibaly beim SVW.

Auch bei den Grün-Weißen reißt damit eine Serie: Der Youngster kam bislang in jedem Bundesligaspiel zum Einsatz, wird nach seiner Gelb-Roten Karte gegen den VfB Stuttgart allerdings außen vor bleiben. Steffen will sich gewohnt nicht in die Karten gucken lassen: „Wir haben ein paar Kandidaten, die spielen können. Niklas Stark oder Julian Malatini sind Start-Optionen und natürlich auch Marco Friedl, aber da müssen wir noch etwas abwarten.“

Ein Tausch auf der Linksverteidigerposition, ob gezwungenermaßen oder gewollt, weil Friedl wieder in die Mitte rückt, sei dementsprechend eine Möglichkeit. Auch einen Startelfeinsatz von Isaac Schmidt schließt der Cheftrainer nicht aus: „Er ist nah dran“, meint Steffen.

Werders Rückkehr der Viererkette?

Damit einhergehen könnte eine Umstellung auf eine echte Viererkette innerhalb eines 4-2-3-1. Die Formation, in der die erfolgreichsten Steffen-Partien in dieser Saison fielen. In den vergangenen Wochen agierte Werder gegen den Ball eher mit fünf Spielern in der letzten Abwehrreihe.

Marco Grüll half dabei als linker Schienenspieler häufig in der Defensive aus, auf Kosten seiner offensiven Fähigkeiten. Das Resultat: eine Unwucht in den vergangenen beiden Partien. Dennoch betont Steffen: „Es ist wichtig dass sich die Mannschaft mit der Formation gut fühlt und dass es auch zum nächsten Spiel passt.“

Steffen sieht Werder nicht in der Krise

Nach nun nur einem Punkt aus vier Spielen sieht Steffen seine Mannschaft nicht in der Krise: „Ich klebe da kein Etikett drauf.“ Grundsätzlich sei er nicht zufrieden mit dem Ausgang der vergangenen Spiele gegen Stuttgart und den HSV. Steffen setzt gegen Augsburg auf einen Fokus auf eigene Themen: „Wir hatten in den vergangenen beiden Spielen nur eine durchschnittliche Zweikampfquote, das soll sich wieder ändern.“ Im Training sehe Steffen zwar eine durchgängig hohe Intensität, es gelte diese nun auch wieder auf den Platz zu bringen.

Trainingsinhalt sei nicht nur der Zweikampf als taktischer Inhalt, sondern auch der Biss den es brauche um diese auch zu gewinnen. In der Mannschaft nehme Steffen genau diese Einstellung wahr. „Die Jungs wollen es wieder besser machen, klar sind wir alle enttäuscht nach Niederlagen, aber jeder Spieler der ein bisschen Erfahrung hat weiß auch wie wir da raus kommen.“ Am besten für die Moral sei es natürlich mit einem Sieg gegen Augsburg in die Winterpause zu starten, schließt Steffen.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner