Eine tödliche Gefahr: In Bremen und Niedersachsen sind jetzt wieder vergiftete oder mit Klingen präparierte Köder aufgetaucht. Hundehalter sollten ihre Vierbeiner an der kurzen Leine halten und möglichst einen Maulkorb einsetzen. Symbolfoto: Tasso e.V.
Giftköder

Köder auch mit Klingen präpariert

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Die Polizei warnt Hundehalter vor ausgelegten Frikadellen und „Leckerlies“. Die Köder können Tiere töten.

Mit Rattengift versehene Köder am Weserufer

Hundehalter in der Pauliner Marsch warnten einander bereits am vergangenen Wochenende: Im weserseitigen Bereich von Weserstadion und Stadionbad seien mit Rattengift versehene Köder ausgelegt worden, hieß es. Nur wenige Tage später und nur ein paar hundert Meter entfernt der nächste Tatort: In der Fliederstraße in Hastedt nahe Hemelingen wurden Frikadellen ausgelegt – gespickt mit Rasierklingen. „Eine Eurasier-Hündin nahm die Frikadelle auf. Auch ihr Besitzer verletzte sich beim Versuch , ihr die Frikadelle noch rechtzeitig aus dem Maul zu ziehen, und schnitt sich die gesamte Hand auf“, so die Mitteilung der Tierklinik Posthausen (TKP), in der die Hündin behandelt wurde.

Eine tödliche Gefahr: In Bremen und Niedersachsen sind jetzt wieder vergiftete oder mit Klingen präparierte Köder aufgetaucht. Symbolfoto: Thomas Heger auf Pixabay

Die Hündin fraß den ausgelegten Köder und musste in die Tierklinik

Nach Polizeiangaben ging der Halter mit seiner Hündin Yini am Dienstagvormittag spazieren, als diese auf einer Grünfläche die ausgelegte Frikadelle fraß. Nachdem er dies nicht verhindern konnte, brachte der 62-Jährige die Hündin zu der Tierklinik nach Niedersachsen. Bei der Untersuchung wurde dort eine Rasierklinge im Magen der Hündin entdeckt. Um das Leben des Tieres zu retten, wurde die Klinge in einer Notoperation entfernt.

Köder wurden mit Rasierklingen gespickt

Bei der mit einer Klinge gespickten Frikadelle handelte es sich unterdessen um keinen Einzelfall: Im gleichen Bereich meldete eine weitere Hundehalterin über soziale Netzwerke, dass sie eine weitere Boulette entdeckt hätte. Polizeibeamte suchten den Bereich nach weiteren Ködern ab, ohne allerdings fündig zu werden.

Wer Tieren Schmerzen zufügt, muss mit einer Freiheitsstrafe rechnen

„Erschüttert, entsetzt und wütend“, zeigte sich Gaby Schwab vom Bremer Tierschutzverein über die Funde der Köder. Sie hoffe nun, dass die Täter schnell erwischt und hart bestraft werden. Dass die Ausbringung von derartigen Ködern kein Kavaliersdelikt sei, stellt auch Polizeisprecher Nils Matthiesen klar: „Wer einem Tier erhebliche Schmerzen zufügt, verstößt gegen das Tierschutzgesetz und riskiert eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Hinweise auf mögliche Verursacher nimmt der Kriminaldauerdienst der Polizei Bremen unter der Telefonnummer 0421 362 38 88 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.“

Hunde an der Leine behalten und eventuell mit Giftköder-Maulkorb führen

Bis ein Täter ermittelt sei, sollten Hundehalter ihren Hund gut im Blick behalten und verhindern, dass er unbemerkt vermeintlich Fressbares aufnimmt. Zur Sicherheit solle der Hund kontrolliert an kurzer Leine und nötigenfalls mit Giftköder-Maulkorb geführt werden. In der Dämmerung sollte man zudem eine brennende Taschenlampe mitführen, empfiehlt die Tierärztin Alexandra Dörnath. Entdeckt man verdächtige Köder, sollte man umgehend die Polizei informieren. Falls der Hund etwas Verdächtiges aufgenommen habe, sollte man zudem schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen, sagt die Polizei. Das gelte im übrigen nicht nur für Bremen, sondern auch in Niedersachsen, wo im Bereich Oyten/Fischerhude ebenfalls Giftköder aufgetaucht sind und die ersten Vierbeiner daran bereits verstarben.

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