Eigentlich hatte René Biefang nach seiner Kindheit mit Lego abgeschlossen. Dann bekamen immer mehr seiner Bekannten Kinder und Lego ist schließlich auch heute noch ein beliebtes Geburtstagsgeschenk für den Nachwuchs. Er schaute sich in den Läden um und schon hatte ihn die Faszination Lego wieder gepackt. Inzwischen ist er Sammler, arbeitet er bei einem Online-Shop und ist mit Kollegen auf Legobörsen unterwegs.
Heute und morgen steht er mit zahlreichen kleinen Figuren und Einzelteilen auf der Lego- und Playmobilbörse in der Delmenhorster Markthalle. Eine Rarität hat auch er dabei: Darth Vader. „Das ist eine limitierte Version. Es gibt nur 80.000 Exemplare. Das besondere ist, dass die Figur nicht einfach nur schwarz, sondern verchromt ist“, sagt Biefang und hält sich die Figur vor die Augen. 70 Euro soll das Exemplar kosten.
Für jeden Hochzeitsgast die passende Legofigur
Sarah Dierkes und ihr Verlobter Manuel Rasch brauchen noch neun Lego Minifiguren. Die Exemplare sind kleiner als die herkömmlichen Figuren und in verschiedenen Reihen erschienen, darunter zum Beispiel die Simpsons- oder die Monster-Edition. Zu Hause hat das Paar aus Nienburg einen Lego-Flur, in dem aller Errungenschaft aufgereiht sind. In Delmenhorst hoffen sie, die Sammlung erweitern zu können.
Ihre Leidenschaft für die bunten Steine und Figuren hat die beiden auf eine besondere Idee für die anstehende Hochzeit gebracht: „Bei unserer Hochzeit kann sich jeder Gast selbst aus einer Legofigur zusammenstellen“, sagt Sarah Dierkes. Für die Aktion haben sie auf der Börse noch viele Köpfe, Hosen und Oberteile finden können.
Mehr Andrang bei der Lego- und Playmobilbörse
25 Aussteller aus Hamburg, Delmenhorst und der Region verkaufen am Karsamstag und Ostersonntag Raritäten, Einzelstücke und Lego-Boxen. Ein Aussteller ist sogar aus der Legoheimat Dänemark angereist. Zu 70 Prozent liegen Lego, zu 30 Prozent Playmobilteile auf den Tischen.
Matthias Grebe von Bricklands veranstaltet gemeinsam mit der Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft bereits zum vierten Mal die Lego- und Playmobilbörse in Delmenhorst. Im vergangenen Jahr besuchten pro Tag etwa 800 Leute die Veranstaltung. Für das Osterwochenende rechnet er mit noch mehr Andrang: „Ich schätze, dass heute und Sonntag pro Tag rund 1.000 Besucher kommen.“
Grebe ist selbst Sammler mit Leidenschaft. Er hat ein eigenes Legozimmer, in dem nur von ihm gebaute Kreationen zum Thema Mittelalter stehen. Jeden Freitag veranstaltet er an der Düsternortstraße 135 seine eigene kleine Börse mit einem Wühltisch, Verkauf von Einzelteilen und einer Zusammenkunft für Sammler. Viele nutzen die Gelegenheit, um Lego zu tauschen.
Ein Spielzeug-Kosmos voller MOCs und AFOL
Das dänische Unternehmen Lego hat mit seinem Spielzeug einen eigenen Kosmos erschaffen. Vom kleinen Kind bis zum Erwachsenen sind Menschen auf der ganzen Welt von den kleinen bunten Steinen fasziniert. Inzwischen haben sich unter den Fans auch Abkürzungen etabliert: Wer nach eigenen Vorstellungen Gebäude und Welten baut, kreiert sogenannte MOCs (My Own Creation). Erwachsene Sammler werden AFOL genannt, Adult Fan Of Lego.
An letztere richtet sich laut Grebe auch die Börse in der Markthalle. Dennoch sind auch viele Kinder unter den Besuchern. An dem Wühltisch suchen sie nach Einzelteilen oder bauen direkt vor Ort kleine Werke. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass die Besucher gleich am Eingang mit dem vertrauten Rauschen zahlreicher aufeinanderfallender Legosteine begrüßt werden.
Die Lego- und Playmobilbörse ist am Samstag, 26. April, und am Sonntag, 27. April, jeweils von 11 bis 17 Uhr in der Markthalle Delmenhorst geöffnet. Der Eintritt ist frei.