Das Stadionbad wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Am 1. Mai soll es als erstes der Bremer Freibäder öffnen. Foto: Schlie
Bremer Bäder

Freibadbesuch wird teurer

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Der Freibadpreis für Jugendliche wird in Bremen auf 2 Euro verdoppelt. Grund: Das Defizit der Bremer Bäder.

Die Zeiten, in denen Bremer Kinder und Jugendliche unter 16 Jahre für 1 Euro Eintritt im Sommer die Freibäder besuchen konnten, sind vorbei. Im kommenden Sommer werden stattdessen 2 Euro fällig. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, um das Defizit der Bremer Bäder Gesellschaft zu verringern.

„Mit 2 Euro ist Bremen im Umland immer noch das Minimum“, beteuerte Bäder-Geschäftsführer Henry Peukert in der Sportdeputation. Der Faktencheck von Cindy Tunchel (Linke) und Maike Schae­fer (Grüne) hatte etwas anderes ergeben. „Weyhe 1 Euro, Schwanewede 1,70 Euro, Achim 2,50 Euro“, zählten sie auf.

An Erhöhung führt kein Weg vorbei

Dennoch sahen auch sie schweren Herzens die Notwendigkeit der Preiserhöhung ein. „Ich finde es bedauerlich, kann es aber nachvollziehen“, sagte Marco Lübke (CDU).

Bereits im Dezember hatte die Bädergesellschaft die Deputation über die geplante Anpassung informiert. Die Deputation hatte darum gebeten, alternative Maßnahmen zu prüfen oder eine Erhöhung des Preises auf 1,50 Euro als Zwischenlösung zu erwägen. Doch weder Sportressort noch Bädergesellschaft sahen dafür finanziellen Spielraum.

56.000 1-Euro-Tickets in 2024

56.000 1-Euro-Tickets verkauften die Bremer Bäder 2024. Bei regulären Preisen von 3,70 bis 4,20 Euro hätte man 235.000 Euro erzielen können, so die Rechnung der Bremer Bäder. Eine Kompensation für den Einnahmeverlust erhielt die Gesellschaft laut Deputationsvorlage nicht.

Ende 2019 hatte der Senat beschlossen, den Freibad-Eintrittspreis für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahre von damals bis zu 3,70 Euro auf 1 Euro zu senken. Ziele damals: Hürden senken, Teilhabe junger Menschen verbessern und sichere Bewegung im Wasser fördern. Die entstehenden Verluste wollte der Senat seinerzeit im Nachgang zur Freibadsaison ausgleichen.

Bäder-Defizit belastet Sporthaushalt

Inzwischen muss das Defizit aus dem Sporthaushalt ausgeglichen werden. Geld, das an anderer Stelle dem Sport fehlt. Das gilt umso stärker, da der Sporthaushalt durch die Umsetzung der im Haushalt verankerten globalen Minderausgabe besonders stark belastet wird.

Das liegt daran, dass der Maßstab für die verordnete Einsparquote die gesamten geplanten Ausgaben im Haushaltsjahr sind, egal ob investiver oder konsumtiver Natur. Der Sporthaushalt enthält jedoch einen großen Anteil für Neubaumaßnahmen der Bremer Bäder (aktuell: Westbad). Damit ist der Sparauftrag verhältnismäßig hoch, das Sparpotenzial gleichzeitig aber verhältnismäßig klein, weil die Gelder für die Neubauten gebunden sind und die Mittel somit nur aus dem Rest des Haushaltes erbracht werden können.

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